Hinweise zu Stadlers »Heiligen-Lexikon« Abkürzungen
Marius und Martha
S.S. Marius, Martha, Audifax, Abachum, M. M. (19. al. 11., 20. Jan) Der Todestag der hhl. Eheleute Marius und Martha, und ihrer Söhne Audifax und Abachum ist der 20. Januar. Wegen der Feier der hhl. Fabianus (s.d.) und Sebastianus, die gleichfalls am 20. Jan. trifft, wird aber ihr Fest einen Tag vorher begangen. Sie waren aus ihrer Heimath, Persien, nach Rom gekommen, um Werke christlicher Liebe zu verrichten, für die sie ihr ganzes bedeutendes Vermögen zu opfern entschlossen waren. Dafür erhielten sie vom Herrn die Gnade, für Ihn sterben zu dürfen. Der Name Marius, welcher auch Marcus und Marinus geschrieben wird, findet sich auch als Maras oder Maris; der eine Sohn heißt in allen Martyrologien Audisar, während der andere, Abachum, eine ganze Reihe verschiedener Schreibeweisen aufweist: Abbacuc, Abacuc, Abachuch, Ambacuc, Ambacum, Ambacu, Abacen (bei Canisius sogar Nabachum). Sie starben unter dem Kaiser Claudius (also in den Jahren 268 bis 270), welcher »alle, die als Christen sich ertappen ließen, öffentlich oder im Gefängnisse ohne weitere Untersuchung zu strafen, d. h. zu tödten befahl.« In Folge dieses Befehles lagen viele Bekenner des Namens Jesu in den Kerkern und litten große Noth. Die frommen Eheleute und ihre Söhne besuchten und trösteten sie. Namentlich war es »die vierzehnte Gegend«, jener Stadttheil jenseits des Tibers, der die castra vetera und die castra lecticariorum enthielt, wo sie eine unermüdliche Liebesthätigkeit entfalteten. Unter den von ihnen unterstützten Christen wird vorzüglich der hl. Cyrinus (Quirinus) genannt. Wir übergehen weitere Einzelheiten, da die »Acten« ihres Martyrthums, wie Baronius bemerkt, nicht hinreichend authentisch (minus legitima) sind, und »viele Zusätze, die nicht mit der Wahrheit übereinstimmen«, enthalten. Die hhl. Marius, Abachum und Audifax wurden zu Ostia gefangen genommen und nach schmerzhafter und öfter wiederholter Folterqual, nachdem ihnen vorher die Hände abgehackt worden waren, enthauptet. Die hl. Martha wurde nach mehrseitiger Annahme in einen Brunnen gestürzt. Obwohl ihre Leichname verbrannt wurden, scheint es den Christen doch gelungen zu seyn, mehrere ihrer Reliquien zu retten. Solche werden nämlich an verschiedenen Orten gezeigt und verehrt: in Rom, wo sie im J. 1590 aufgefunden wurden, Seligenstadt, Soissons (wo aber die Calvinisten sie entweihten), Gemblour (Gemblacum), Cortryk (Cortraeum), und Cremona. Die hl. Martha steht bei Razzi am 11., in andern Mart. am 16. Jan. Zu Prüm, in der Diöcese Trier, wurden die heil. Leiber der hhl. Marius, Audifax und Abachum unter dem Namen der »drei Aerzte« verehrt, sei es wegen der vielen Hilfeleistungen, welche Kranken auf ihre Anrufung zu Theil wurden (wie Boll. vermuthete), sei es wegen der liebreichen und sorgsamen Pflege, die sie den gefangenen und verwundeten Christen zuwendeten. (II. 214-219 et 1136).
S. Martha (19. al. 20. Jan.), eine Martyrin und Gattin des hl. Marius. (S.d.) (II. 219).