Ökumenisches Heiligenlexikon

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Romanus von Rom


S. S. Romanus M. M. (9. Aug.). Die Verfolgung der Kaiser Valerianus und Galienus i. J. 258 eröffnete unter vielen andern hl. Martyrern auch diesen hl. Romanus die Pforten des Himmels. Er war kaiserl. Gardesoldat und als solcher Augenzeuge der Folterqualen, welche der hl. Laurentius20 zu bestehen hatte. Erstaunt über die Geduld und Standhaftigkeit des heil. Martyrers und ergriffen von den Worten, die er im Gefängnisse zu ihm gesprochen hatte, glaubte er an Jesus Christus und sprach zum hl. Laurentius: »Ich sehe vor dir einen jungen Mann stehen, voll Anmuth und Schönheit, der dir mit einem Tuche den Schweiß und das Blut abtrocknet. Ich bitte dich also bei Christus, der dir seinen Engel geschickt hat, du wollest mich nicht verlassen und in die Schaar deiner Glaubensgenossen aufnehmen.« Hierauf sprach der Richter, von Wuth und Aerger ergriffen, zu Valerianus: »Die Zauberei hat uns überwunden.« Sogleich ließ er den heil. Laurentius von der Folterbank losbinden und durch Hippolytus ins Gefängniß zurückbringen. Hier warf sich Romanus, eine Schale Wasser in der Hand, zu den Füßen des hl. Laurentius und bat unter Thränen um die hl. Taufe. Laurentius segnete das Wasser und taufte ihn. Als Valerianus dieß erfuhr, befahl er, den Romanus unter Stockschlägen vorzuführen. Als er vor dem Kaiser erschien, rief er sogleich ohne gefragt zu sein, mit lauter Stimme: »Ich bin ein Christ.« Alsbald fällte Valerianus das Todesurtheil über ihn; er wurde außerhalb des Salarischen Thores enthauptet, und in der Nacht vom Priester Justinus in einer Gruft auf dem Veranischen Felde an der Straße nach Tivoli beerdigt. Die Mutter des Heiligen, eine standhafte Christin, hatte über den glorreichen Tod ihres Sohnes eine so große Freude, daß sie nach dem Berichte des Prudentius die Psalmesworte: »Kostbar in den Augen des Herrn ist der Tod seiner Heiligen« sang. Der Leib des hl. Martyrers Romanns wird zu Lucca verehrt; ebenso in Ferrara. Da es viele Martyrer d. N. gegeben hat, und zudem auch Martyrer aus und zu Rom, deren Namen man nicht kannte, so benannt werden konnten, ist eine Untersuchung hierüber unnütz. In ersterer Stadt ruht der Leib des Heiligen in der Kirche seines Namens in einem schönen Sarkophage hinter dem Hochaltar. Hiefür spricht, daß nach Piazza (II. 139.) zu Rom nur noch einzelne Körpertheile des Heiligen, z. B. bei St. Lorenzo in Lucina, verehrt werden. Das Gefäß, aus welchem er die hl. Taufe empfangen, wird bei St. Lorenzo fuori le mura gezeigt. In Spanien wird er vorzüglich zu Toledo verehrt. Was die Uebertragung des hl. Martyrers nach Lucca betrifft, so scheint sie uns über jeden Zweifel erhaben zu sein. Als die Päpste, unter welchen dieselbe stattgefunden hat, bezeichnet man bald den hl. Eutychianus, reg. vom J. 270 bis 283, bald den hl. Felix I. Um jene Zeit lassen sich aber derartige Uebertragungen überhaupt nicht nachweisen und waren schon wegen der fortdauernden Verfolgungen nicht möglich; sie muß also später geschehen sein. Zu Ferrara ruht der Leib eines andern hl. Romanus, welcher an der Labicanischen Straße gelitten hat. Er wurde durch Papst Innocenz II. dahin abgegeben (um d. J. 1143). Auf dem Sarge befand sich die Inschrift: »Leib des hl. Martyrers Romanus.« Der zu Lucca verehrte Martyrer d. N. ist also der hl. »Soldat,« der am 9. Aug. verehrt und jedesmal mit dem Titel »Soldat und Martyrer« angeführt wird. Doch wird das feierliche Andenken des hl. Romanus von Ferrara, der jedenfalls ein römischer Martyrer ist, gleichfalls am 9. Aug. begangen. Auf Bildnissen erscheint er als römischer Ritter, das Schwert in der Hand. (II. 408-410)




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zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
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