Ökumenisches Heiligenlexikon

Fulrad von St-Denis

1 Gedenktag katholisch: 16. Juli

Name bedeutet: der Ratgeber des Volkes (althochdt.)

Abt in St-Denis, Klostergründer
* um 710 in Andaldovillare, später St. Pilt, heute St-Hippolyte im Elsass in Frankreich
16. Juli 784 in St-Denis bei Paris in Frankreich


Fulrad erhält von Papst Stephan II. die Reliquien von Hippolyt, Fresko im Chor der Kirche in St-Hippolyte im Elsass
Fulrad erhält von Papst Stephan II. die Reliquien von Hippolyt, Fresko im Chor der Kirche in St-Hippolyte im Elsass

Fulrad war der Sohn von Riculf und von Ermengard, die reichen Besitz im Elsass und im Maas-Mosel-Gebiet hatten und stand in engen Beziehungen zu den mächtigen Familien und den Karolingern. 749 gehörte er bereits zu den engsten Vertrauten von Hausmeier Pippin dem Jüngeren, der ihn zusammen mit Bischof Burkard von Würzburg mit der hochbedeutsamen Reise nach Rom betraute, die die Entmachtung der Merowinger und die Königserhebung Pippins einleitete. 750 erhielt Fulrad - offenbar als Dank für diesen Dienst - die Würde als Abt der mächtigen Königsabtei St-Denis. Als Pippin 751 tatsächlich zum König erhoben wurde, bestellte er Fulrad zum Leiter seiner Hofkapelle. Fulrad pflegte die Verbindungen zum Papst und diente Pippin und danach Karl dem Großen als Experte für Italien.

Glasfenster in der Pfarrkirche in Lièpvre
Glasfenster in der Pfarrkirche in Lièpvre

Als Benediktiner-Abt von St-Denis gewann Fulrad viele seinem Kloster verlorene Gebiete zurück und neue hinzu; in diesen Regionen gründete er Klöster, die Ausstrahlungszentren der karolingischen Herrschaft wurden. So entstand zunächst aus königlicher Schenkung das Kloster - an der Stelle der heutigen Kathedrale - in St-Dié in den Vogesen, dann das Kloster in Salonnes an der Seille bei Metz - im früher Salzgau genannten Gebiet -, heute ein Bauerngut. Zudem wuchs das Kloster in St. Pilt - dem heutigen St-Hippolyte - und das Kloster in Leberau - dem heutigen Lièpvre - im Elsass und weitere Klöster in Herbrechtingen an der Brenz, Esslingen, die Adalungszelle - das heutige Hoppetenzell bei Stockach im Hegau - und vielleicht auch Schwäbisch-Gmünd 1. Fulrad pflegte auch die Verbindungen zu Klöstern in Bayern, so zum Kloster St. Peter in Salzburg, zum Kloster in Tegernsee, in Schlehdorf am Kochelsee und Schäftlarn, was die Dionysius- und Hippolyt-Reliquien bezeugen.

Denkmal</a> gegenüber dem ehemaligen Kloster in Lièpvre
Denkmal gegenüber dem ehemaligen Kloster in Lièpvre

Alkuin hat Fulrads Grabinschrift verfasst.

An der Stelle des ehemaligen Kloster in Lièpvre steht heute eine große Fabrik, gegenüber erinnert ein Denkmal an den Klostergründer.

1 Klaus Graf kommt in seiner Untersuchung Zur Frage einer Fulradzelle in Schwäbisch Gmünd zum Ergebnis, dass diese nicht im eigentlichen Sinne wahrscheinlich gemacht werden …, aber auch keinesfalls ausgeschlossen werden kann; ähnlich: Franz Quarthal: Schwäbisch Gmünd. In: Academia Benedictina (Hg.): Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg. EOS Verlag, München, 1975

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Die Ausgrabungen unter der Stadtkirche St. Dionysius in Esslingen zeigen Reste der von Fulrad gegründeten, damals Vitalis geweihten Kirche. Führungen finden jeden Donnerstag und Sonntag jeweils um 15 Uhr statt und kosten 2 €, ermäßgt 1 €. (2013)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Fulrad von St-Denis

Wikipedia: Artikel über Fulrad von St-Denis

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Hadelin von Celles
Adrian8
Quartus0
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.08.2021

Quellen:

• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.