Abbo von Fleury
Gedenktag katholisch: 13. November
Name bedeutet: durch Adel glänzend (althochdt.)
Abbo war Mönch im Benediktinerkloster Fleury - dem heutigen Saint-Benoît-sur-Loire. Er studierte in Paris und Reims Philosophie, Mathematik und Astronomie. 985 wurde er als Leiter der Schule im neu gegründeten Kloster Ramsey in der Grafschaft Huntingdon nach England gerufen und unterstützte Dunstans Klosterreform; 988 kehrte er nach Fleury zurück und wurde dort zum Abt gewählt.
Einer der Mönche bekämpfte die Wahl mit Unterstützung des Königs Hugo Capet und dessen Sohn Robert, dem Bischof von Orléans. Diese Angelegenheit bekam politische Bedeutung, als Abbo 991 bei der Absetzung des Erzbischofs Arnulf von Reims wegen angeblicher Untreue sich gegen den König und Arnulf von Orléans stellte, auf die Zuständigkeit des Papstes verwies und die Absetzung bestritt. Nach dem Tod des Königs konnte Abbo im Auftrag von Papst Gregor V. Arnulf von Reims doch noch das Pallium überbringen. Abbo setzte sich ein für die Unabhängigkeit der Klöster von der bischöflichen Gewalt und die Einführung strenger Klosterzucht im Sinne der Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden..
Abbo war Teilnehmer auf der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. im Basolus geweihten Kloster in Verzy bei Reims. In der Frage der Eheschließung von König Robert II. dem Frommen und Bertha von Blois wegen derer zu naher Verwandtschaft verhandelte er mit dem Papst. Auf dem Weg nach Rom traf er den vom Gegenpapst Johannes XVII. aus Rom vertriebenen Papst Gregor V., der die königliche Bitte um Dispens ablehnte.
Abbos Einfluss trug wesentlich dazu bei, die Furcht vor dem drohenden Weltende ums Jahr 1000 abzubauen. Im Jahr 1004 versuchte er, die Ordnung im Kloster La Réole in der Gascogne wieder herzustellen, indem er einige Mönche aus Fleury - dorthin sandte. Aber es kam zu blutigen Auseinandersetzungen; als Abbo zu schlichten versuchte, wurde er durch einen Lanzenstich verwundet. Er verbarg die Wunde, erreichte noch seine Zelle in Fleury und starb in den Armen seines Schülers Aimoin.
Kanonisation: Abbo wird seit 1031 als Heiliger verehrt.
Schriften von Abbo gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.03.2023
Quellen:
• https://www.newadvent.org/cathen/01015b.htm - abgerufen am 13.03.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.