Priester- und Ordensgewänder
Alba oder Albe ist in der katholischen Kirche ein weißes Kleid, das von allen geistlichen Ständen unter dem Messgewand getragen und mit dem Zingulum gebunden wird. Sie symbolisiert die Reinheit des Herzens. In den protestantischen Kirchen beizeichnet es einen weißen Überwurf über den Talar, der fallweise, oft bei Sakramentsgottesdiensten, vom Liturgen benützt wird.
Barett - auch Birett - ist die Kopfbedeckung von Akademikern und Geistlichen, ausgezeichnet durch die vier- oder fünfeckige Form. Das Birett katholischer KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. hat drei (im deutschsprachigen Raum, in Frankreich und Spanien früher: vier) Hörner und meistens eine Quaste, akademische Lehrer tragen das Birett mit vier Hörnern. Seine Farbe bezeichnet den geistlichen Rang.
Beffchen ist der zum Talar getragene weiße, streifenförmige Schmuck am Hals.
Dalmatik ist das Gewand der Diakone, ein Rock mit weiten Ärmeln.
Flocke ist das mantelähnliche Überkleid über der Ordenstracht.
Habit ist die lateinisch Bezeichnung für eine Amts- und Ordenstracht.
Humerale ist ein - oft reich verziertes - Tuch, das um Nacken, Schulter und Brust geschlungen und mit Bändern befestigt wird und so den Anschluss der Alba bildet. In der Armenischen Kirche wird es als Kapuze getragen.
Kasel ist das ärmellose Messgewand katholischer Geistlicher, meist in den liturgischen Farben des Kirchenjahres gehalten.
Kollar ist ein ringförmiger, nach oben stehender weißer Kragen, der von Priestern der lateinischen Kirche und oft auch von lutherischen Pfarrern getragen wird.
Kukulle war ursprünglich eine Wetterhaube, sie entwickelte sich zur tütenförmigen Kapuze mit Schulterkragen oder zum mantelähnlichen Gewand, das manche Mönchsgemeinschaften beim Chorgebet tragen.
Manipel ist ein streifenförmiges Stoffstück, das in der katholischen Kirche von allen geistlichen
Ständen zum Messgewand getragen und um den linken Arm gelegt wird; es stellt wohl die liturgische Fortentwicklung des
Schweißtuches (=> Veronika) dar und will daran erinnern, dass der Träger
Arbeiter im Weinberg Gottes
(Lukasevangelium 10, 2) ist.
Mitra ist die kegelförmige, spitz auslaufende Mütze der Bischöfe.
Omophorion Das Omophorion ist das liturgisches Kleidungsstück der Patriarchen, Metropoliten, Erzbischöfe und Bischöfe in den Orthodoxen Kirchen, der Armenischen Kirche, der Syrisch-Orthodoxen Kirche mit der Malankara Syrisch-Orthodoxen Kirche sowie der Assyrischen Kirche des Ostens und entspricht dem katholischen Pallium. Es besteht aus einem breiten, mit Kreuzen verzierten Brokatstoffstreifen, dessen Enden nach vorne und hinten herunterhängen.
Pallium ist eine weiße, um die Schultern gelegte Stola mit fünf gestickten schwarzen oder purpurnen Kreuzen als Symbol der fünf Wundmale Christi. Es wird in den Orthodoxen Kirchen von Patriarchen, in der katholischen Kirche vom Papst getragen. Die Bischöfe von Rom tragen seit dem 4. Jahrhundert das Pallium, um so ihre besondere Rechtssprechungsgewalt zum Ausdruck zu bringen. Das Pallium wurde dann auch den Metropoliten verliehen, erstmals durch Papst Symmachus an Cäsarius von Arles im Jahr 513, inzwischen verleiht der Papst es auch an die Erzbischöfe und an besonders verdiente Bischöfe. Nachdem die Krönung mit der Tiara weggefallen ist, wird heute bei der Papstinthronisation dem neuen Heiligen Vater das Pallium um den Hals gelegt, wodurch er Erzbischof von Rom wird und damit Papst ist. Zwei Schafe, aus deren Wolle später das Pallium gewoben wird, werden jeweils am Gedenktag von Agnes von Rom durch den Papst gesegnet.
Parament ist in der katholischen Kirche die Bezeichnung für alle liturgisch verwendeten Textilien und Gewänder, in der evangelischen Kirche für die Schmuckbehänge an Altar und Kanzel.
Pluviale, auch Chormantel oder Vespermantel genannt, ist ein vorne offener Umhang in den liturgischen Farben, entstanden aus der Cappa der KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.. Es tritt in Wortgottesdiensten an die Stelle der Kasel.
Rationale ist eine dem Pallium ähnliche Stola, die von besonders ausgezeichneten Bischöfen getragen wird.
Skapulier ist ein Überwurf über das eigentliche Ordensgewand, es besteht aus zwei bis fast zum
Boden reichenden Tüchern auf Rücken und Brust, die mit über die Schultern geworfenen Bändern verbunden sind.
Die Frömmigkeitsformen, die später mit dem Skapulier verbunden wurden, gehen auf eine Vision zurück, die der
Generalprior des Karmelitenordens, Simon
Stock, hatte. Ihm erschien die Gottesmutter Maria mit einem Skapulier in der
Hand und dem Versprechen, dass jeder, der es trägt, unter ihrem besonderen Schutz steht; auch Angehörige anderer Orden
baten dann, ein Skapulier tragen zu dürfen. Dieses Skapulier war über Jahrhunderte ein beliebtes Zeichen der
Marienverehrung, manchmal missverstanden als Glücksbringer mit magischen Kräften.
Soutane ist das Amtskleid von KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.. Die schwarze Soutane ist das gewöhnliche Gewand eines Priesters; damit wird der Priester in die Nachfolge des alttestamentlichenWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. Priesterstammes der Leviten gestellt.
Stola ist das streifenförmige Tuch zur Verzierung der Amtstracht; sie wird in der Regel in den liturgischen Farben getragen.
Talar ist der in der Regel schwarze, der Soutane ähnliche Rock, der seinen Träger als Akademiker kennzeichnet und so auch von Geistlichen getragen wird.
Tiara ist die früher bei feierlichen Anlässen getragene Krone des Papstes. Ihr Ursprung liegt in der am byzantinischen Hof getragenen, aus Phrygien stammenden Mütze, die aus Persien übernommen worden war. Die ersten solchen Hauben wurden im 7./8. Jahrhundert vom Papst getragen und hatte noch die Form einer Halbkugel, im 10. Jahrhundert kam der erste Kronreifen hinzu; im 12. Jahrhundert erhielt die Tiara die Form eines spitzen Hutes. Ende des 13. Jahrhunderts wurde der zweite Kronreifen ergänzt, dann - wohl während des Exils in Avignon - der dritte. Die drei aufeinandergetürmten Kronen symbolisieren das Weiheamt, die Rechtssprechungsgewalt und das Lehramt des Papstes oder auch die göttliche Dreieinigkeit. Der bislang letzte Träger der Tiara, Papst Paul VI., verschenkte seine Papstkrone 1964 während des 2. Vatikanischen Konzils zugunsten der Armen in der Dritten Welt.
Tunika ist das Untergewand, das aus der Antike überkommen war, und in bestimmten Farben Tracht in einigen Orden wurde.
Zingulum - lateinisch für Gürtel
- ist das weiße Band, das zur Alba um
den Bauch gebunden wird oder das breite, einer Schärpe ähnliche Band, das zur Soutane getragen wird.
Es symbolisiert die Bereitschaft im Blick auf die Wiederkunft Christi. In
der katholischen Kirche kennzeichnet seine Farbe den Rang des Trägers: Das Zingulum ist bei Prälaten violett, bei
Kardinälen rot, beim Papst weiß.
Der Zucchetto - auch: Pileolus - besteht meist aus acht Kreissegmenten und einer Schlaufe, um den Zucchetto einfach abnehmen und aufsetzen zu können. In den Anglikanischen Kirchen und bei Ordensangehörigen findet man auch Zucchettos aus 6 Kreissegmenten und einem Knopf an Stelle der Kordelschlaufe.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.07.2019
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• ebd. Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• ebd. Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• http://www.alte-messe.de/04_gewand.html - abgerufen am 08.02.2024
• http://www.dieter-philippi.de/mydante_1479.html - abgerufen am 08.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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