Amor von Amorbach
Gedenktag katholisch: 17. August
Name: nach dem Liebesgott Amor (latein.)
Amor war der Überlieferung zufolge zusammen mit Pirmin von der Reichenau am
Oberrhein und im Elsass als Missionar unterwegs und gründete -
von Gaugraf Ruthard ins Land geholt - um 734 das
Kloster Amorbach im Odenwald, von dem aus der
Odenwald christianisiert wurde. Pirmin soll schon 714 mit dem Quellwasser des
Amorsbrunnen
, einer heilkräftigen Quelle
in der Nähe, die ersten Taufen der Gegend vollzogen haben; Amor wurde demnach Abt des Klosters. Etwa 30 Jahre danach
entstand die Schwesterabtei in Lorsch.
Amor, identisch oder verwechselt mit Amor von Maastricht, wurde in Munsterbilzen in Belgien bestattet.
Spätestens im 12. Jahrhundert wurde über der Quelle ein romanisches Kirchlein errichtet, dessen Reste noch im heutigen Bauwerk stecken. In den Neubau aus dem 15./16. Jahrhundert wurde die als heilkräftig geltende Quelle integriert. 1443 kam der aus Rothenburg ob der Tauber stammende WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören. Johannes Keck in die Abtei Amorbach; er schuf die Überlieferung von der Gründung des Klosters durch Amor. Zur Bestätigung reiste er nach Munsterbilzen und überführte Amors Reliquien - und solche von Landrada von Munsterbilzen - in die Kapelle Amorsbrunn, die Ziel vieler Wallfahrer wurde; auch Kaiserin Maria Theresia von Österreich soll die die 1741 erfolgte die Geburt ihres ersten Sohnes, des späteren Kaisers Joseph II., diesem Wasser verdanken. 1446 wurde die vergoldete Amor-Statue im Chor dieser Kapelle gefertigt.
Das Kloster Amorbach wurde 1803 säkularisiert und als Eigentum den Fürsten von Leiningen übertragen, die Abteikirche wurde 1803 evangelische Hofkirche und ist seit 1861 evangelische Gemeindekirche.
Die
Abteikirche in Amorbach ist im Eigentum der
gemeinnützigen Fürst zu Leiningen-Stiftung; sie ist in der Zeit von April bis 1. November montags bis freitags von
10 Uhr bis 16.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet, samstags und sonntags von 11 Uhr bis 16 Uhr, der Eintritt beträgt 3 €. (2021)
Die Kapelle Amorsbrunn ist von Mai bis Oktober
täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.05.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.amorbach.de/kultur/kultur/sehnsw/amors.htm
• http://www.untermain.de/zugast/www2004/sehenswertes.asp?bauwerke=1
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.