Benedikt-Joseph Labre
französischer Name: Benoît-Joseph
Gedenktag katholisch: 16. April
nicht gebotener Gedenktag im Trinitarierorden und bei den Franziskaner-Tertiaren
Messe an einigen Orten
Name bedeutet: B: der Gesegnete (latein.)
J: Gott hat hinzugefügt (hebr.)
Benedikt-Joseph, aus vornehmer Bauernfamilie mit 15 Kindern stammend, sollte Priester werden. Aber der Knabe war ein schlechter Schüler, die Ausbildung zum Priester schien unerreichbar. So wollte er sich im Alter von 18 Jahren den Kartäusern in Neuville anschließen, wurde aber abgewiesen. Im Alter von 21 Jahren wurde er schließlich in der Zisterzienserabtei in Sept-Fonts aufgenommen. Weil er krank wurde, erlangte er aber auch hier nicht die Weihe. Bei den Trappisten wurde er dann doch in die Gemeinschaft aufgenommen, alsbald stellten sich jedoch unerklärliche Ängste ein und er floh aus dem Kloster.
Nach seiner Genesung machte Benedikt-Joseph sich 1770 auf zur Wallfahrt; von
unterwegs schrieb er seinen Eltern einen Brief und teilte ihnen mit, er habe nun seine Bestimmung gefunden. Völlig
bedürfnislos, auch Almosen ablehnend, pilgerte er sieben Jahre lang durch Europa und besuchte die wichtigsten Stätten
des Christentums in Frankreich, Italien, der Schweiz, Deutschland und Spanien, darunter die
7 Pilgerkirchen in Rom, das
Marienheiligtum in Loreto, die
Basilika di San Francesco in Assisi, die
Nikolaus-Basilika in Bari, die
Katakomben San Gennaro in Neapel, den
Monte Sant'Angelo auf dem Gargano und die
Schwarze Muttergottes
im
Kloster in Einsiedeln. Weitere sechs Jahre lebte
er in äußerster Selbstverleugnung in Rom und
wurde dort zum Pilger durch die Kirchen der Stadt mit ihren Reliquien. Visionen
und mystische Gnadenbeweise wurden dem in völliger Armut Lebenden reichlich zuteil mit Ekstasen, Verklärung und Zukunftsschau.
Er war auch Mitglied der Gürtelbruderschaft
des Franziskus von
Assisi.
Benedikt-Josephs Frömmigkeit war besonders durch das Vierzigstündige Gebet
und die Verehrung der
Gottesmutter geprägt. Täglich betete er den
Rosenkranz. Im Heiligtum in
Loreto kam seine Marienfrömmigkeit besonders
zum Tragen, in der Kirche Santa Maria ai Monti in
Rom betete er abends die Lauretanische Litanei
. Auch der Gedanke des miterlösenden Leidens der Maria erfüllte ihn.
Typisch für seine Hingabe war auch, dass er nie Fragen stellte
.
Der Ruf seines offensichtlich ganz besonders inspirierten Lebens verbreitete sich, bis Benedikt-Joseph in der Osterwoche auf den Stufen der Kirche Santa Maria ai Monti in Rom entkräftet zusammenbrach und starb.
In den Straßen Roms riefen die Kinder: Der Heilige ist tot, der Heilige ist tot
. Bei der Beisetzung des armen
Bettlers in der Kirche Santa Maria ai Monti in
Rom drängten sich die Gläubigen wie sonst kaum irgendwann. Allein aus den folgenden drei Monaten sind 136 durch
Benedikt-Joseph angeregte Heilungswunder verifziert worden.
Eine erste Biografie, die Benedikt-Josephs Beichtvater Joseph Marconi verfasste, erschien vier Jahre nach seinem Tod. In Rom wurde er einer der volkstümlichsten Heiligen, auch in Frankreich und im Franziskanerorden ist die Verehrung verbreitet. In Frankreich besteht seit 1882 eine Vereinigung von christlichen Schulbrüdern, die seinen Namen trägt.
Kanonisation: Benedikt-Joseph wurde 20. Mai 1860 durch Papst Pius IX. selig- und am 8. Dezember 1881 durch Papst Leo XIII. heiliggesprochen.
Die
Nikolaus-Basilika in Bari ist täglich von
6.30 Uhr bis 20.30 Uhr - sonntags bis 22 Uhr - geöffnet.(2023)
Die Katakomben San Gennaro in Neapel sind
nur im Rahmen einer einstündigen Führung zu besuchen, täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr, sie kostet 9 € und berechtigt auch
für die Führung in den Katakomben San Gaudioso.
(2022)
Die Kirche Santa Maria ai Monti in Rom
ist täglich von 7.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.05.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://www.newadvent.org/cathen/02442a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XVI, Herzberg 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.