Ökumenisches Heiligenlexikon

Benedikt der Mohr

eigentlich: Benedikt von San Fratello
auch: B. a Sancto Philadelphio, B. von Palermo, B. Massarari, B. Niger

1 Gedenktag katholisch: 4. April
nicht gebotener Gedenktag im Orden der Franziskaner-Observanten
Übertragung der Gebeine: 5. Oktober

1 Gedenktag evangelisch: 4. April

Name bedeutet: der Gesegnete (latein.)

Ordensoberer in Palermo
* 1526 (?) in San Fratello bei Palermo in Italien
4. April 1589 in Palermo auf Sizilien in Italien


Benedikt-Kapelle in San Fratello
Benedikt-Kapelle in San Fratello

Benedikt stammte aus einer armen christlichen Familie, seine Eltern waren aus Äthiopien nach Sizilien importierte Sklaven, er war Bergbauer und Viehhirt. In seinem Heimatort gibt es - wohl an der Stelle seines Geburtshauses - eine ihm geweihte Kapelle.

Statue vor dem Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo
Statue vor dem Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo

In der Nähe seines Dorfes San Fratello - dessen Mutterkirche heute Santuario für Benedikt ist - hatte sich eine Einsiedlergemeinschaft unter Führung von Hieronymus Lanza niedergelassen, der sich Benedikt 1547 anschloss. Weil sie von immer mehr Menschen besucht wurden, zogen sie weiter auf den Monte Pellegrino bei Palermo und lebten unweit des heutigen Santuario Sta Rosalia - angeblich, weil sie schon damals die Gebeine von Rosalia von Palermo suchten. Zu den Gelübden der Armut, des Gehorsams und der Keuschheit legte Benedikt ein freiwilliges viertes Gelübde ab: drei Tage in der Woche zu fasten, die übrigen Tage einfach zu essen und niemals Wein zu trinken. Seine Mitbrüder achteten ihn wie einen Engel; nach dem Tod des Oberen Hieronymus Lanza - der bei den Franziskanern Guardian heißt - wählten sie 1578 Benedikt zum Nachfolger, obwohl er Laie war und nicht lesen und schreiben konnte.

Die neue Kongregation wurde aber schon 1562 vom Papst wieder aufgelöst und verfügt, die Brüder sollten in anderen Klöstern unterkommen. Benedikt trat nun den Franziskaner-Observanten im Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo bei. In der Klosterküche tat er mehrere Jahre seinen Dienst, bis er auch in diesem Kloster 1578 zum Guardian gewählt wurde. Durch seine Lauterkeit und Heiligkeit reformierte er das Kloster und wirkte ab 1581 als Vikar und Novizenmeister, um dann wieder in der Küche Dienst zu tun.

Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo
Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo

Als Benedikt im Kloster Santa Maria di Gesù in Palermo starb, strömten die Menschen der Umgebung zusammen.

Kanonisation: Benedikt wurde am 15. Mai 1743 durch Papst Benedikt XIV. selig- und am 24. Mai 1807 durch Papst Pius VII. heiliggesprochen; er war der erste heiliggesprochene Schwarze nach Einführung des formalisierten Verfahrens im Jahr 1588.
Patron von Palermo; der Afro-Amerikaner

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.07.2023

Quellen:

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• http://www.odigitria.org/s-rosalia/ - abgerufen am 04.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.