Benno II. von Osnabrück
Gedenktag katholisch: 20. November
Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)
oder: der Gesegnete (latein.)
Benno stammte wohl aus einem Ministerialengeschlecht. Er erhielt an der Domschule - an der Stelle des heutigen Palais Rohan - in Straßburg und im Kloster der Benediktiner auf der Bodenseeinsel Reichenau bei Hermann dem Lahmen eine glänzende Ausbildung und wurde Gehilfe von Bischof Wilhelm von Straßburg, den er von 1040 bis 1044 auf einer Wallfahrt ins Heilige Land begleitete. Dann wirkte er als Lehrer an der Schule am Dom in Speyer und am damaligen Dom in Goslar und als Leiter der Schule am Dom in Hildesheim , nach 1051 als Dompropst in Goslar mit guten Beziehungen zum Königshaus, dem er als Verwalter der Pfalz in Goslar diente.
Seine Fähigkeiten als Baumeister bewies Benno in Goslar und Hildesheim, später auch in Osnabrück und beim Ausbau des Domes in Speyer, deshalb zog ihn König Heinrich IV. zum Burgenbau in Sachsen heran. Um 1067/1068 stand er in Diensten von Erzbischof Anno von Köln. 1068 bestellte ihn König Heinrich IV. in Goslar zum Nachfolger des Bischofs Benno I. von Osnabrück.
Benno kümmerte sich um Landwirtschaft und Straßenbau und zu Beginn des Aufstands der Sachsen 1073 verstärkt um die Befestigung der Iburg im heutigen Bad Iburg. Dennoch wurde er aus seinem Bistum vertrieben und hielt sich einige Zeit in der Umgebung von König Heinrich IV. auf. Im Investiturstreit gelang es ihm, der stets das Vertrauen sowohl des Papstes als auch des Königs hatte, zusammen mit Hugo von Cluny und anderen, 1077 den Ausgleich von Canossa zu vermitteln. Auf der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Brixen im Jahr 1080 und während seiner letzten Romfahrt 1082 bis 1084 versuchte er eine Politik des Ausgleichs, die aber letztlich scheiterte. Ende 1080 - nach dem Tod von Gegenkönig Rudolf von Schwaben - konnte er in sein Bistum zurückkehren
Im Streit mit dem Kloster Corvey in Höxter und dem Kloster in Herford um die Zehntrechte bewog Benno die Sorge um sein Bistum; mit berühmt gewordenen Fälschungen überzeugte er 1077 das in Worms tagende Fürstengericht und den König und erhielt die Abgaben zugesprochen. Seinen Plan, auf der Iburg ein Benediktinerkloster zu gründen, konnte er erst nach der Niederlage Rudolfs von Rheinfelden 1080 verwirklichen. 1
Ab 1085 lebte Benno in seinem Kloster auf der Iburg, wo er starb und - gegen die Ansprüche des Domkapitels in Osnabrück - begraben wurde.
Das Kloster auf der Iburg wurde 1803 in der Säkularisation aufgehoben.
1 ▲ Die Benno gelegentlich zugeschriebene Gründung des Klosters an der Gertrudenkirche auf dem gleichnamigen Berg in Osnabrück beruht auf der Tatsache, dass Benno dieses Vorhaben betrieb, aber scheiterte am Widerstand der Nonnen des damaligen Klosters Herzebrock, die das neue Kloster beziehen sollten. So erfolgte dessen Gründung erst um 1140 unter Bischof Udo von Steinfurt.
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- zuletzt aktualisiert am 28.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Torben Möller aus Osnabrück, E-Mail vom 9. Mai 2005
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Gertrudenberg - abgerufen am 20.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm
1990
• Infotafeln auf der Iburg in Bad Iburg
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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