Bertulph von Renty
auch: Bertulph,
französischer Name: Bertoul, Bertulfe, Berton
Gedenktag katholisch: 5. Februar
Übertragung der Gebeine: 20. Mai
Name bedeutet: der glänzende Wolf (althochdt.)
Bertulph kam mit seinen heidnischen Eltern nach Flandern. Unter dem Einfluss von Audomar von Thérouanne trat er zum Christentum über, ließ sich taufen und wurde von Audomar zum Priester geweiht. Er wurde dann Verwalter der Güter des frommen Grafen Wambert in Renty, wobei er sich großzügig zeigte gegen die Armen. Neider beschuldigten ihn der Verschwendung; seine Unschuld wurde wundersam bestätigt, indem sich Käse und Brot in Braten und Wasser in Wein verwandelten. Bertulph bewog seinen Herrn, in der Gegend vier Kirchen zu stiften. Zusammen unternahmen sie eine Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom; als Bertulph des Nachts unterwegs die Pferde hütete und dabei in einem Buch las, wurde er trotz heftigen Regens nicht nass, weil ein über ihm schwebender Adler ihn mit seinen Flügeln bedeckte, und zum Lesen leuchtete ihm ein himmlischer Fackelschein. Überwältigt ob solcher Wunder machte Wambert Bertulph zu seinem Adotivsohn.
Nachdem Wambert und seine Frau gestorben waren, errichtete Bertulph auf den ererbten Gütern in Renty ein Dionysius geweihtes Kloster, das er als Abt leitete.
Um Bertulps Reliquien vor der Schändung durch die einfallenden Normannen zu schützen, wurden sie 898 nach Boulogne-sur-Mer übertragen. Dann kamen sie in die Stiftskirche Saint-Sauveur nach Harelbeke in Flandern, schließlich 955 ins Kloster Saint-Pierre-au-Mont-Blandin nach Gent, wo sie in der Reformation 1578 zerstört wurden. Das Kloster in Renty wurde später Zisterzienserkloster, 1168 zum Priorat herabgestuft und 1668 aufgelöst.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.12.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Bertulphe_de_Renty - abgerufen am 17.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_de_Renty - abgerufen am 17.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.