Bonfilius von Foligno

Bonfilius wurde in der - heute in Ruinen liegenden - Abtei Santa Maria de Storaco der Benediktiner in Filottrano bei Ancona erzogen, dann zum Priester geweiht, später Prior eines von dieser Abtei abhängigen Klosters und um 1070 Abt von Santa Maria de Storaco. Ob seiner strengen Beachtung der Ordensregel und seiner Tugenden sowie seiner Beliebtheit als Prediger wurde er 1078 zum Bischof von Foligno gewählt und von Papst Gregor VII. geweiht. 1096 begleitete er Teilnehmer am 1. Kreuzzug ins Heilige Land, besuchte dort die heiligen Stätten und lebte dann zehn Jahre lang als Einsiedler in einer Höhle. Nachdem er in einer Vision ermahnt worden war, kehrte er nach Foligno zurück. Ob seiner langen Abwesenheit hatte der Papst dort 1100 Andreas als Bischof eingesetzt; Bonfilius zog sich wieder in seine Abtei Santa Maria de Storaco zurück. Nach Konflikten mit den anderen Mönchen begab er sich, obwohl inzwischen altersschwach, in die Einsamkeit und lebte in der Einsiedelei Nostra Signora della Fara - an der Stelle der späteren, ihm geweihten und heute in Ruinen liegenden Kirche San Bonfilio - bei Cingoli.

An Bonfilius' Grab in seiner Einsiedelei ereigneten sich Wunder, deshalb kamen viele Wallfahrer und es wurde die Kirche San Bonfilio errichtet; um 1245 schloss Silvester Gozzolini, der dann auch Bonfilius' Lebensgeschichte verfasste, der Kirche ein Kloster seiner neuen Kongregation an. 1681 wurden Bonfilius' Gebeine nach Cingoli in die damalige Kirche San Benedetto - heute Teil eines Altersheims - übertragen.