Chrysostomos Kalafatis von Smyrna
Gedenktag orthodox: 28. August, Sonntag vor dem Tag der Kreuzerhöhung
Name bedeutet: Goldmund (griech.)
Chrysostomos, Sohn von Nikolaos Kalafatis und Kalliopi geb. Lemonidos, hatte drei Brüder und vier Schwestern. Nur der zwei Jahre ältere Bruder Eugenios überlebte die Kindheit, er stand Chrysostomos während seines turbulenten Lebens zur Seite und folgte ihm schließlich im Martyrium. Der Vater Nikolaos hatte Kenntnisse des osmanischen Rechts und vertrat seine Mitbürger vor den türkischen Gerichten, zudem war er Ältester in der orthodoxen Gemeinde; Mutter Kalliopi war eine fromme Frau. Trotz ihres moderaten Einkommens wurden die Kinder sorgfältig aufgezogen und ausgebildet, u. a. vom Metropoliten Ioannikios. Von 1884 bis 1891 besuchte Chrysostomos die theologische Schule auf Chalki, dann diente er als Erzdiakon des Metropoliten Konstantin Valiadis von Mytilene - dem heutigen Mytilini - auf Lesbos, danach als Kanzler an der Hagia Sophia in Ístanbul.
1902 wurde Chrysostomos Kalafatis Metropolit von Drama in Makedonien. Dort kämpfte er gegen die bulgarische Propaganda und stärkte die nationalen Gefühle der orthodoxen Griechen in dem noch von den Türken beherrschten Gebiet; das erboste den Sultan in Ístanbul, der 1907 vom Patriarchat den sofortigen Rückzug von Chrysostomos forderte. Er zog sich nach Triglia zurück in der Hoffnung, bald in seine Metropole zurückzukehren, was 1908 mit der Annahme der neuen türkischen Verfassung auch möglich wurde. Das Volk in Drama empfing ihn begeistert; weil der nationale Kampf sich verschärfte, sah ihn der Sultan wieder als Bedrohung der öffentlichen Ordnung und Chrysostomos wurde im Januar 1909 erneut aus Drama zurückgezogen. Im März 1910 wurde er zum Metropoliten von Smyrna - dem heutigen Ízmir - ernannt.
Auch in Smyrna setzte Chrysostomos seinen
nationalen Kampf fort und organisierte eine Kundgebung, die die - von den Türken unterstützte - Gewalt der Bulgaren gegen
die Griechen in Makedonien anprangerte. 1914 musste er deshalb sein Amt niederlegen, erst nach dem Waffenstillstand durch
den dem Osmanischen Reich am Ende des 1. Weltkrieges auferlegten Diktatfrieden konnte er 1918 zurückkehren. Während der
griechischen Verwaltung von Smyrna von 1919 bis 1922 diente er als Ethnarch der kleinasiatischen Griechen und Führer der
Kleinasiatischen Verteidigung
zur Schaffung eines autonomen Staates für den Fall, dass die Besatzung des türkischen
Westens durch die griechische Armee misslingt. Der Zusammenbruch der kleinasiatischen Front im August 1922 enttäuschte den
ehrgeizigen Metropoliten, der die Pläne der Großmächte anprangerte, die Griechen aus Kleinasien zu entfernen. Die
endgültige Einnahme von Smyrna durch die Truppen von Mustafa Kemal Atatürk, die von den Griechen so genannte
kleinasiatische Katastrophe
, bedeutete das Ende von Chrysostomos' nationalen Visionen. Schon am 27. August 1922
war er von Nureddin Pascha, dem türkischen Kommandanten der Stadt, nach der göttlichen Liturgie in der
Photini-Kirche verhaftet worden.
Nach Foltern in der Gefangenschaft wurde Chrysostomos in Ízmir vor einen Friseurladen gebracht; man schnitt ihm den Bart und die Haare ab, dann wurde er erstochen, seine Nase ab- und seine Augen ausgestochen und der Leichnam in einem türkischen Stadtviertel den Hunden zum Fraß vorgeworfen.
Kanonisation: Die Griechisch-Orthodoxe Kirche sprach Chrysostomos am 14. November 1992 heilig.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.12.2022
Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2014/09/st-chrysostomos-of-smyrna-and-hierarchs.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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