Felix von Cantalice
Beiname: Bruder Deogratias
Gedenktag katholisch: 18. Mai
Fest im Kapuzinerorden
gebotener Gedenktag im Orden der Franziskaner-Observanten
Messe an einigen Orten: 21. Mai
Name bedeutet: der Glückliche (latein.)
Der Hirtenknabe Felix verbrachte der Überlieferung zufolge schon in seiner Jugend viele Andachtsstunden vor einem in einen Baum eingeschnitzten Kruzifix. 1543 fand er zu den Kapuzinern im Kloster nahe Cittaducale, als der Ordensgeneral gerade den kurz zuvor gegründeten Orden verließ, zu den Protestanten konvertierte und nach Genf ging; der junge Orden, Hoffnungsträger kirchlicher Erneuerung, war bis in die Grundfesten erschüttert und drohte daran zu zerbrechen.
Über das Kloster in Anticoli di Campagna - dem heutigen Fiuggi - bei Frosinone kam Felix ins Kloster nach Monte San Giovanni Campano, wo er 1545 seine Gelübde ablegte, und nach einer Zeit ins damalige Kloster nach Tivoli bei Rom. Nach einem Aufenthalt im Kloster in Viterbo kam er ins Kloster an der Kirche San Nicola de Portiis in Rom - an ihrer Stelle wurde 1631 die heutige Kirche Santa Croce e San Bonaventura dei Lucchesi erbaut.
Über 40 Jahre lang war er dort als Almosensammler tätig. Wegen des dadurch bedingten häufigen Dankens trug er den
Beinamen Bruder Deogratias
, Dank im Namen Gottes
. Felix konnte nicht lesen und schreiben, aber er wirkte
durch seine Ausstrahlung eindrücklich auf die Menschen. Damit gewann er viele Menschen und half zur Stabilisierung der
Ordensreform. Nachts betete er stundenlang in der Kapelle vor dem Altar, in der innigen Verbindung zum leidenden
Jesus lag sein Kraftquell. Trotz schwerer und schmerzhafter Erkrankung
an Koliken weigerte er sich, Gott um Linderung zu bitten: Wenn Gott mir Schmerzen schickt, warum sollte ich nicht aus
Liebe zu ihm leiden?
.
Felix war mystisch begabt, hatte zahlreiche Visionen der Maria und konnte in
die Zukunft schauen; so sah er die Wahl von Papst Pius V. und dessen Sieg über
die Türken bei der Seeschlacht von Lepanto / Nafpaktos
voraus. Mit Papst Sixtus V., Karl Borromäus und
Philipp Neri verband ihn enge Freundschaft. Er wollte anderen Menschen dienen,
wollte ein Lastesel sein und auch im hohen Alter lieber unter dem Sattel sterben
, als dass er die angebotenen
Erleichterungen angenommen hätte. Als er im Kloster an der Kirche
San Nicola de Portiis starb, trauerte das Volk,
seinen Sarg begleiteten der Papst und Kardinäle.
Nach Aufgabe der Kirche San Nicola de Portiis wurden Felix' Gebeine in die Kirche Santa Maria della Concezione überführt.
Kanonisation: Schon im Jahr nach Felix' Tod leitete Papst Sixtus den Heiligsprechungsprozess ein. Felix wurde dann am 1. Oktober 1625 selig- und am 22. Mai 1712 durch Papst Clemens XI. heiliggesprochen; er war der erste Heilige seines Ordens und wurde der meistverehrte, bis er vor einigen Jahren in dieser Rolle durch Padre Pio abgelöst wurde.
Attribute:
Jesuskind im Arm, Rosenkranz, Sack
Patron
der Mütter und Kinder
Die Kirche Santa Maria della Concezione in Rom ist werktags von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr, sonntags nur von von 9.30 Uhr bis 12 Uhr geöffnet; das angeschlossene Museum mit der Kapuzinergruft ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, hierfür beträgt der Eintritt 8,50 €. Die ehemalige Klosterzelle von Felix, die aus dem Kloster an San Nicola de Portiis - der heutigen Kirche Santa Croce e San Bonaventura dei Lucchesi - hierher übertragen wurde - kann nur im Rahmen einer speziellen Führung nach vorheriger Vereinbarung über segreteria@cappucciniviaveneto.it besucht werden. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• http://wikimapia.org/32724840/it/Chiesetta-di-Sant-Agnese - abgerufen am 30.05.2022
• https://www.rieti2000.it/r2k/comuni/cittaducale/chiese/9.htm - abgerufen am 29.05.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/53750 - abgerufen am 14.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.