Ökumenisches Heiligenlexikon

Gaius

auch: Caius


Wangemälde in der Kirche der Santa Susanna in Rom
Wandgemälde in der Kirche Santa Susanna in Rom

Nach dem Papstbuch stammte Gaius aus dem Geschlecht des Kaisers Diokletian. Gaius übernahm sein Amt als Bischof von Rom am 17. Dezember 283 als Nachfolger von Eutychianus; seine Amtszeit lag in der Pause zwischen den Verfolgungen der Christen unter Kaiser Valerius und jenen unter Diokletian. Gaius legte die Regeln für die Weihe der Geistlichen fest: bevor ein Mann zum Bischof geweiht wird, muss er erst die niederen und höheren Ränge vom Ostiarier bis zum Priester durchlaufen. Auf Gaius zurück geht die Unterscheidung von Märtyrern, die um ihres Glaubens willen starben, und Bekennern, die für ihren Glauben eingetreten sind und deshalb Leiden, Verfolgung, Exil und andere Beschwernisse zu erdulden hatten, aber nicht daran gestorben sind. Er ließ der Legende des 6. Jahrhunderts zufolge die Susanna geweihte Kirche erbauen an der Stelle, an der ihr Haus stand und sei deren Onkel gewesen.

Der Überlieferung zufolge hatte Gaius unter den beginnenden Verfolgungen unter Kaiser Diokletian zu leiden und musste sich acht Jahre in einer Höhle verstecken. Er ermutigte in dieser Zeit einen gewissen Chromatius, Christen in seinem Haus Zuflucht zu gewähren, was dieser dann tat. Sein Märtyrertod ist ebenso ungesichert wie der seines Bruders Gabinus.

Giuseppe D'Arena (1647 - 1719): Sebastian vor Gaius, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta
Giuseppe D'Arena (1647 - 1719): Sebastian vor Gaius, in der Konkathedrale St John's in Valletta auf Malta

Wohl im 5. Jahrhundert wurde an der Stelle des Hauses, in dem Gaius gelebt hatte, eine Kirche zu seinen Ehren errichtet, die jedoch im Lauf der Zeit wieder verfiel. Er wurde in den Katakomben des Callistus bestattet, dort wurden seine Gebeine und seine Grabinschrift 1622 wieder entdeckt. 1631 ließ Papst Urban VIII. die Kirche San Caio an der Stelle seines Hauses neu erbauen und die Reliquien dorthin übertragen; die Kirche erhob er zu einer der Stationskirchen in Rom; diese Kirche wurde 1885 für den Bau des neuen Kriegsministerium gesprengt; heute ist dort eine evangelisch-methodistische Kirche.

Catholic Encyclopedia

Schriften von Gaius und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Die Katakomben des Callistus sind täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt beträgt 8 €. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.12.2023

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Adolf v. Harnack: Die Mission und Ausbreitung des Christentums. J. C. Hinrich, Leipzig 1924
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• https://www.newadvent.org/cathen/03144c.htm - abgerufen am 19.07.2023
• http://www.italycyberguide.com/Geography/cities/rome2000/E76.htm nicht mehr erreichbar
• http://www.santasusanna.org/ourUniqueHistory/popes.html nicht mehr erreichbar
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl. Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Tagesheiliger-22-April-Zwei-Paepste-und-Maertyrer;art312,178031 - abgerufen am 19.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.