Hilda von Whitby
auch: Hild
Gedenktag katholisch: 17. November
nicht gebotener Gedenktag in England
Übertragung der Gebeine nach York: 25. August
Gedenktag anglikanisch: 19. November
Name bedeutet: die Kämpferin (althochdt.)
Hilda war eine Tochter von Hereric, dem König von Deira, und der Beorhtswith und damit Schwester der Hereswitha und eine Nichte des Königs Edwin von Northumbrien. Hereric wurde 604 vertrieben und musste ins Exil gehen. Paulinus von York taufte Hilda, als sie 13 Jahre alt war. Mit 33 Jahren wollte sie wie Hereswitha in ein Kloster in Gallien eintreten, aber Aidan von Lindisfarne bewog sie, in ein englisches Kloster zu gehen. Sie trat ins Kloster Hartlepool ein und wurde 649 dessen Äbtissin. 657 gründete sie das Doppelkloster Streaneshalch - das heutige Whitby - und leitete es. In diesem Kloster waren sowohl Männer als auch Frauen untergebracht, wobei die Quartiere aneinander grenzten. Es wurde zu einem der bedeutendsten religiösen Zentren Englands. Hilda legte Wert darauf, dass Nonnen und Mönche sich auch in den Wissenschaften fortbildeten. Mindestens fünf Bischöfe wurden hier ausgebildet, Caedmon von ihr gefördert.
664 wurde hier die SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Whitby abgehalten; auf ihr wurde beschlossen, die Oberhoheit der Kirche in Rom für alle Angelsachsen anzuerkennen und die römische Berechnung des Osterdatums zu übernehmen; obwohl Hilda eine entschiedene Anhängerin des keltischen Brauchtums war, führte sie nun auch in ihrem Kloster die römische Liturgie und die Benediktinerregel ein. Im Streit um die Diözese York unterstützte sie Theodor von Canterbury gegen Wilfrid von York.
Eine Legende erklärt, warum man heute in Whitby viele Fossilien findet: zu Hildas Zeit sei die Gegend von Schlangen übersät gewesen, Hilda habe ihnen die Köpfe abgeschnitten und sie über die Klippen geworfen, wo man sie heute versteinert findet.
Beim Einfall der Wikinger um 867 wurde die Abtei Whitby zerstört. Um 860 wurden Hildas Reliquien deshalb an einem 25. August nach York, im 10. Jahrhundert von König Edmund I. nach Glastonbury übertragen. Im 11. Jahrhundert wurde in Whitby ein neues Benediktinerkloster errichtet, das 1539 im Zuge der Reformation aufgelöst wurde.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.12.2023
Quellen:
• http://www.juniorgeo.co.uk/D_ammonite.html
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.