Johannes Sarkander
tschechischer Name: Jan
Gedenktag katholisch: 17. März
gebotener Gedenktag im Bistum Bielsko-Żywiec und im Bistum Katowice: 30. Mai
nicht gebotener Gedenktag in Polen: 30. Mai
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Graz-Seckau: 7. September
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Johannes besuchte die katholische Grundschule in Przibor sowie die Mittelschule der Jesuiten in Olomouc und studierte dann dort und in Prag Philosophie bei den Jesuiten; 1603 wurde er in Prag zum Doktor promoviert. 1604 begann er das Theologiestudium am damaligen Jesuitenkolleg in Graz, das er 1606 abbrach, nachdem er eine Ehe eingegangen war. Nach dem Tod seiner Frau schon 1607 nahm er das Studium wieder auf, wurde zum Doktor der Theologie promoviert und 1609 Priester. Er wirkte dann - wie sein älterer Bruder Nikolaus - als Prediger für die Gegenreformation in Mähren; nachdem Nikolaus wegen seiner Teilnahme an einer Verschwörung gegen Kaiser Rudolf II. verhaftet worden war, kam auch Johannes ins Gefängnis unter dem Vorwurf, er habe seinem Bruder bei der Flucht aus der Haft geholfen. Nach seiner Entlassung war er wieder als Seelsorger tätig. Ab 1616 wirkte er als Pfarrer in Holleschau - dem heutigen Holeov, wo er die von den Reformierten an die Jesuiten übertragene Kirche übernahm.
In Holleschau arbeitete Johannes Sarkander mit großem Eifer an der Erneuerung des Katholizismus und der Sicherung der materiellen Versorgung seiner Pfarrei; zudem pflegte er enge Beziehungen zum Landeshauptmann Popel von Lobkowitz; der evangelische Adel stand ihm deshalb kritisch gegenüber, besonders nach dem Beginn des 30-jährigen Krieges 1618. Als Sarkander 1620 das polnische Militär unter dem Kommando von A. J. Lisowski mit einer eucharistischenDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Prozession begrüßte, wurde er verdächtigt, das katholische Militär während seiner Wallfahrt nach Tschenstochau/Częstochowa selbst angefordert zu haben und in Olmütz wegen Staatsverrates angeklagt, drei Mal verhört und gefoltert. An den Folgen der Misshandlung starb er.
Sarkanders Märtyrertod wurde in ganz Europa bekannt, seine Verehrung war v. a. an seinem Geburtsort Skotschau und seinem Todesort Olmütz, wo sich sein Grab im Dom findet, verbreitet.
Kanonisation:
Johannes wurde am 6. Mai 1860 selig- und am
21. Mai 1995 von Papst Johannes Paul II. während
seiner zweiten Pastoralreise in die Tschechoslowakei heiliggesprochen.
Patron
des Beichtgeheimnisses; des Bistums Bielsko-Żywiec
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.06.2018
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Janusz A. Szteinke. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. VIII, Herzberg 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.