Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes von Caramola

italienischer Name: Giovanni

1 Gedenktag katholisch: 26. August

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)

Einsiedler, Mönch
* um 1280 in Toulouse in Frankreich
26. August 1339 im Kloster Santa Maria del Sagittario bei Chiaromonte nahe Potenza


Johannes zog - wohl anlässlich des ersten Heiligen Jahres, das Papst Bonifatius VIII. für 1300 ausgerufen hatte - nach Italien. Von Rom aus ging er dann zum Kloster Heilige Grotte der Benediktiner in Subiaco, wo er in einer aus nacktem Fels gehauenen Höhle als Einsiedler lebte. Dann trat er in Casamari bei Veroli ins Kloster der Zisterzienser ein und wurde an die Abtei Santa Maria del Sagittario bei Chiaromonte - es liegt auf der gegenüberliegenden Bergseite und auf dem Gebiet von San Severino Lucano - geschickt.

Fluss Sinni mit Blick auf die Einsiedelei Scala Magnano
Fluss Sinni mit Blick auf die Einsiedelei Scala Magnano

Von dort ging Johannes auf die Insel im nahen Fluss Sinni und gründete auf ihr die Einsiedelei San Saba. Dann zog er weiter in die Einsiedelei Scala Magnano oberhalb des Flusses - heute auch Romitorio del Beato Giovanni genannt - deren Reste noch sichtbar sind. Dort suchte ihn Margherita Chiaromonte auf, die Frau des Grafen Giacomo von Tricario, und klagte ihm ihre Unfruchtbarkeit, der er dann abhelfen konnte; auch sonst wurde Johannes als Wundertäter bekannt. Schließlich zog er sich in noch größere Einsamkeit zurück in eine Höhle am Berg Caramola bei San Severino Lucano. Im Alter ging er wieder ins Kloster Santa Maria del Sagittario.

Neun Tage nach Johannes' Tod kamen Angehörige aus Toulouse ins Kloster Santa Maria del Sagittario und baten, den Leichnam mitnehmen zu dürfen, was der Abt ihnen verweigerte; aber er ließ den Leichnam wieder ausgraben, damit sie ihn sehen konnten, dabei verströmte dieser einen lieblichen Duft. Den Verwandten gab er einige Reliquien mit, der Rest des Körpers wurde in eine kristalline Urne gelegt, er blieb unversehrt.

Johannes' Lebensgeschichte und seine Wunder sind berichtet in einer italienischen Übersetzung der 1300 entstandenen lateinischen Vita, die in der Pfarrkirche in Chiaromonte aufbewahrt wird. In der Säkularisation wurde 1808 das Kloster Santa Maria del Sagittario aufgelöst und ist heute weitgehnd verfallen, aber jedes Jahr wird dort am Gedenktag mit einer Messe seiner gedacht in einer kleinen Kapelle, die dort errichtet wurde.

Johannes' Liegefigur in der Pfarrkirche in Chiaromonte
Johannes' Liegefigur in der Pfarrkirche in Chiaromonte

Johannes' unverwester Leichnam ist seit 2003 in einer vergoldeten Holzurne aus dem Jahr 1600 in der Johannes dem Täufer geweihten Pfarrkirche in Chiaromonte aufgestellt.

Das Kloster Heilige Grotte bei Subiaco ist täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, es ist nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen, der Eintritt ist frei. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.06.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giovanni_da_Caramola - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.visitfardella.it/leremo-di-san-saba-e-il-beato-giovanni-da-caramola/?lang=de - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.