Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes von Matera

italienischer Name: Giovanni

1 Gedenktag katholisch: 20. Juni

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)

Einsiedler, Ordensgründer, Abt in Tomaiuolo
* um 1070 in Matera in Italien
20. Juni 1139 im Kloster Santa Maria di Pulsano beim Bergort Tomaiuolo, einem Stadtteil von Manfredonia in Italien


Johannes Scalcione war Sohn einer reichen, vornehmen und frommen Familie. In jungen Jahren verließ er seine Familie, um Gott zu suchen, und trat in das berühmte Kloster der Basilianermönche auf der Insel San Pietro vor Tarent ein, wo er als Schafhirte arbeitete.

Gemälde: Johannes (links) mit Wilhelm von Vercelli, 1989, im Kloster auf dem Monte Vergine
Gemälde: Johannes (links) mit Wilhelm von Vercelli, 1989, im Kloster auf dem Monte Vergine

Nach zweieinhalb Jahren verließ Johannes das Kloster und wanderte durch Kalabrien, Sizilien und Apulien, wo er einige Zeit in Pulsano bei Tarent verbrachte. Schließlich kam er nach Ginosa bei Matera, wo er in einer Höhle unterhalb der Mutterkirche ein kleines Kloster einrichtete und sich längere Zeit aufhielt. Als er aus politischen Gründen - durch den Einfall der Normannen - von dort fliehen musste, ging er mit Wilhelm von Vercelli auf den Monte Vergine bei Avellino.

Nach der Trennung von Wilhelm pilgerte Johannes zum Monte Sant'Angelo auf dem Gargano, wirkte dann sehr erfolgreich als Bußprediger in Bari, wurde aber vom Erzbischof der Ketzerei angeklagt und ins Gefängnis gesteckt. 1

Kloster Santa Maria di Pulsano beim Bergort Tomaiuolo
Kloster Santa Maria di Pulsano beim Bergort Tomaiuolo

Nach der Befreiung und einer Erscheinung von Maria und dem Erzengel Gabriel 1129 übernahm Johannes das alte Kloster beim Bergort Tomaiuolo, gründete 1130 die Kongregation der Pulsaneser mit der Regel der Benediktiner und nannte das Kloster Santa Maria di Pulsano - in Erinnerung an seine Zeit in Pulsano. Das neue Kloster hatte bald schon 50 Mönche und wurde zu einer einflussreichen Abtei in Süditalien, mehrere Klöster für Mönche und Nonnen gingen daraus hervor, der Papst bestätigte den Orden, dessen Leiter Johannes war.

Im Jahr von Johannes' Tod breitete sich der Orden auch nach Dalmatien aus. Johannes wurde in seinem Kloster bei Tomaiuolo bestattet; 1830 wurden Reliquien auch in die Kathedrale nach Matera gebracht.

Liegefigur in der Kathedrale in Matera
Liegefigur in der Kathedrale in Matera

Der Orden der Pulsaneser erlosch Anfang des 15. Jahrhunderts, die letzten Mönche schlossen sich direkt dem Benediktinerorden an. Im 15. Jahrhundert übernahm der Cölestinerorden das Kloster Santa Maria di Pulsano, 1801 wurde es säkularisiert. 1997 wurde es durch Erzbischof Vincenzo d`Addario von Manfredonia wieder eröffnet und die Mönchsgemeinschaft nach Diözesanrecht lateinisch und byzantinisch neu gegründet.

Kanonisation: Papst Alexander III. sprach Jophannes 1177 heilig.

1 Die byzantinische Kathedrale von Bari stand an der Stelle der heutigen Kathedrale, die römisch-katholische wohl an der Stelle von deren heutiger Krypta.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Johannes' Geburtshaus in den Sassi in Matera, das heute zugleich Museum über die Zisternen der Stadt ist, kann zusammen mit der Höhlenkirche del Purgatorio besucht werden, der Eintritt beträgt 2,50 €. (2022)
Die Kathedrale in Matera ist täglich von 9 Uhr bis 18.45 Uhr geöffnet. (2022)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Johannes von Matera

Wikipedia: Artikel über Johannes von Matera

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Conon von Naso
Lucius von Cyrene
Michael Nakashima
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.05.2023

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giovanni_da_Matera - abgerufen am 24.04.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Isole_Cheradi - abgerufen am 24.04.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Abbazia_di_Pulsano - abgerufen am 24.04.2022
• https://www.bautz.de/bbkl/j/Johannes_v_mat.shtml - abgerufen am 30.04.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://www.asso-casevacanze.de/approfondimenti-de/pulsano.html nicht mehr erreichbar
• https://it.wikipedia.org/wiki/Pulsano#Curiosit%C3%A0 - abgerufen am 27.03.2022
• https://www.bookingginosa.it/2021/07/14/una-grotta-di-proprieta-privata-antonella-moscarelli - abgerufen am 24.04.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Cattedrale_di_San_Sabino#Storia - abgerufen am 30.04.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Abbazia_di_Santa_Maria_di_Pulsano - abgerufen am 18.05.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.