Ökumenisches Heiligenlexikon

Jona

auch: Jonas
hebräischer Name: יוֹנָה
Beiname: Ben Amittai - בֶן־אֲמִתַּי

1 Gedenktag katholisch: 21. September

1 Gedenktag evangelisch: 22. September (LCMS)

1 Gedenktag orthodox: 21. September, 22. September

1 Gedenktag armenisch: 22. September
liturgische Feier am Freitag nach dem 3. Vorfastensonntag und am 3. Dienstag nach dem Verklärungssonntag

1 Gedenktag koptisch: 22. September, 5. Oktober

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 22. September
Tag, an dem er aus dem Bauch des Wals herauskam: 11. Juli

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 22. September

Name bedeutet: die Taube (hebr.)

Prophet
* in Gath-Hepher, wohl heute Mas'had in Israel oder in Ninive, heute Ruinen bei Mosul im Irak


Jona, Sohn eines Mannes namens Amittai, wirkte als Prophet im Nordreich Israel. Er sagte dessen König Jerobeam II. die Rückerorberung der Gebiete bis zum Toten Meer voraus (2. Könige 14, 25).

Relief in der Kathedrale in Sessa Aurunca bei Caserta
Relief in der Kathedrale in Sessa Aurunca bei Caserta

Der Name Jona wurde verwendet für den fiktiven Helden der im 4. Jahrhundert v. Chr. entstandenen Lehrerzählung, die seinen Namen trägt und unter diesem Namen als Buch im Altes TestamentWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. überliefert ist. Demnach wurde Jona von Gott beauftragt, dem König von Ninive den Untergang vorauszusagen, falls sich sein Volk nicht bußfertig zeigt. Jona wollte diesen Auftrag nicht ausführen, da eine Rettung der israelfeindlichen Assyrer bedrohlich für seine Heimat werden könnte; er floh deshalb über das Meer in die entgegengesetzte Richtung, nach Westen.

Marabout - muslimisches Heiligengrab und -gedenkstätte - in Sidi Ouassai an der Mündung des Flusses Massa in den Atlantik in Marokko - eine der mehreren Stellen, an der laut Überlieferung Jona vom Meerestier wieder ausgespuckt wurde
Marabout - muslimisches Heiligengrab und -gedenkstätte - in Sidi Ouassai an der Mündung des Flusses Massa in den Atlantik in Marokko - eine der mehreren Stellen, an der laut Überlieferung Jona vom Meerestier wieder ausgespuckt wurde

Ein lebensbedrohender Sturm brachte Jona zur Einsicht, er bot den Seeleuten Rettung vor dem Sturm an, indem sie ihn ins Meer werfen. Dort wurde er von einem Meerestier verschluckt und nach drei Tagen am heimatlichen Ufer wieder ausgespuckt, woraufhin er den göttlichen Auftrag ausführte. König und Bevölkerung von Ninive waren auf seine Botschaft hin sofort zur Buße bereit, Jona wurde darüber tieftraurig, aber von Gott mit einem Naturschauspiel belehrt, dass seine Gnade und Barmherzigkeit auch den Heiden gilt, selbst wenn als Folge davon das Volk Israel zu leiden habe - in diesem Fall unter der nun weiter bestehenden Übermacht des feindlichen Ninive.

In Ninive stand über dem angeblichen Grab von Jona eine antike nestorianische Kirche und das Kloster von Mār Yōnān der Assyrischen Kirche des Ostens. Wohl im 10. Jahrhundert wurde die Kirche unter muslimscher Herrschaft in eine Moschee umgewandelt, da Jona auch im Islam verehrt wird, ihm ist die 10. Sure des Korans gewidmet, seine Geschichte wird in der 37. Sure erzählt. Dort war gemäß (Link mit Vergütung) Philip Jenkins: Das Goldene Zeitalter des Christentums. Herder, Freiburg 2013 nach der Überlieferung der Assyrische Kirche des Ostens auch das Grab der Propheten Nahum und Obadja. Die Moschee war Ziel vieler muslimischer und christlicher Wallfahrer wurde in den 1990er-Jahren restauriert, aber im Juli 2014 von Kämpfern der radikal-islamistischen Terrororganisation ISIS gesprengt, weil die Verehrung von Menschen eine gotteslästerliche Handlung darstelle. Nach Ende der ISIS-Herrschaft kam unter der Jona-Moschee der Palast des Königs Sanherib zum Vorschein, der von 705 bis 680 v. Chr. assyrischer König war.

Attribute: Schiff, Meerestier / Ungeheuer, das Jona verschlingt oder ausspeit

Catholic Encyclopedia

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Jakob Torsy: Der große Namenstagskalender, hg. von Hans-Joachim Kracht. Herder, Freiburg 1998
• http://de.wikivoyage.org/wiki/Nachrichten:2014-07-25:_Grabmoschee_des_Propheten_Jonas_gesprengt

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.