Jordan von Pulsano

Jordan, Sohn einer angesehenen Familie, wurde von einem gebildeten Onkel in Benevent erzogen. Von einer schweren Krankheit genesen entschloss er sich, Mönch zu werden, was sein Onkel missbilligte; deshalb floh Jordan und versteckte sich in einem Wald. Dort traf er auf Johannes von Matera, der ihn mitnahm auf seinen Reisen und dann in das von ihm gegründete Kloster beim Bergort Tomaiuolo, das Johannes Santa Maria di Pulsano nannte und dort 1130 die Kongregation der Pulsaneser mit der Regel der Benediktiner gründete. Nach Johannes' Tod 1139 übernahm Jordan die Leitung des Ordens als Generalabt.

Jordan bemühte sich erfolgreich um eine Aussöhnung zwischen König Roger II. von Sizilien und Papst Innozenz II.; Roger hatte sich mit Gegenpapst Anaklet II. verbündet, der ihn 1130 in Palermo zum König krönte, woraufhin Innozenz Roger exkommunizierte; nach militärischen Auseinandersetzungen nahm Roger Innozenz 1139 gefangen, bis der die Königswürde anerkannte. Erfolgreich waren auch Jordans Bemühungen um eine Ausbreitung des Ordens: 1140 übergab der Bischof ihm die Nikolaus-Kirche nahe Foggia - von der wir nichts in Erfahrung bringen konnten -, dann konnte er mit Unterstützung des dortigen Bischofs von Piacenza im Norden Italiens das - heute spurlos abgegangene - Kloster Santa Maria del Ponte in Ponte Trebbia bei Piacenza gründen. Jordan starb im Ruf der Heiligkeit, besonders gerühmt wurde sein Sinn für Gerechtigkeit.

Jordan wurde in der Kirche seines Klosters beim Bergort Tomaiuolo bestattet.