Julia von Certaldo
italienischer Taufname: Giulia della Rena
Gedenktag katholisch: 9. Januar
bei den Augustinern: 15. Februar
in Certaldo: erster Sonntag im September
Name bedeutet: aus dem Geschlecht der Julier (latein.)

Julia, Tochter der verarmten Adelsfamilie della Rena, wurde schon in jungen Jahren Waise; in Florenz fand sie eine Arbeit als Magd im Haus der Familie Tinolfi, war aber geschockt vom Leben in der großen Stadt. 1337 trat sie deshalb der Laiengemeinschaft der Augustiner-Eremiten bei. Nachdem sie in ihren Heimatort zurückgekehrt war - in dem damals auch der Schriftsteller, Demokrat, Dichter und Humanist Giovanni Boccaccio wohnte -, rettete sie ein Kind aus einem brennenden Gebäude, was ihr unerwünschten Ruhm einbrachte.

Deshalb zog Julia sich zurück als Reklusin und lebte dann 30 Jahre lang in einer Zelle an der Kirche Santi Jacopo e Filippo. Das ihr gereichte Essen habe sie meist zurückgegeben, zuvor aber mit Blumen geschmückt. Sie wurde schon zu Lebzeiten als Heilige verehrt.

Bei Julias Tod begannen die Glocken der Stadt von selbst zu läuten - wie bei Viridiana. Julia wurde 1372 ein Altar mit ihren Gebeinen in der Kirche Santi Jacopo e Filippo in Certaldo errichtet. Seit 1506 und noch heute wird sie alljährlich mit einer Prozession geehrt; wegen des Winters findet diese nicht am Todestag, sondern am ersten Sonntag im September statt.

Aus Julias Zelle an der Kirche Santi Jacopo e Filippo in Certaldo wuchs nach ihrem Tod ein Konvent der Augustiner-Eremiten, der 1783 säkularisiert und 2001 in ein Museum für sakrale Kunst umgewandelt wurde. Erst 1819 wurde eine Lebensgeschichte von Julia veröffentlicht, deren Grundlage die Darstellungen in der Predella eines Altars aus dem 15. Jahrhundert in der Kirche Santi Jacopo e Filippo war.


15. Jahrhundert, in der Predella in der Kirche Ssnti Jacopo e Filippo in Certaldo

Maria vom Trost, Fresko in der Augustinerkirche in Würzburg
Kanonisation:
Julias Verehrung wurde am 18. Mai 1819 von Papst Pius VII. offiziell bestätigt.
Patronin
Certaldo
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.02.2024
Quellen:
• http://midwestaugustinians.org/bl-julia-of-certaldo - abgerufen am 26.10.2022
• https://de.wikipedia.org/wiki/Certaldo - abgerufen am 26.10.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giulia_Della_Rena - abgerufen am 26.10.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.