Ökumenisches Heiligenlexikon

Kosmas von Vatopedi und Gefährten

1 Gedenktag orthodox: 5. Dezember
Übertragung der Gebeine: 18. November

Name bedeutet: der Geschmückte (griech.)

Mönch, Protos des Athos
1278 in Karyes auf dem Athos in Griechenland


Kosmas war Abt im Athos-Kloster Vatopedí und zur Zeit der tragischen Ereignisse der Prótos, der Erste der Mönchsrepublik Athos. Der jedes Jahr neu gewählte Prótos residiert in seiner Amtszeit in der Hauptstadt Karyes und führt die Beschlüsse der Hierá Koinótis, der Heiligen Zusammenkunft, aus, in die jedes Großkloster des Athos einen Vertreter entsendet.

Als Kaiser Michael VIII. Palaiologos und Johannes XI. Bekkos, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul -, die Mönche des Athos zwingen wollten, die von ihnen mit der Kirche in Rom geschlossenen Vereinbarungen anzunehmen, kam es zu mörderischen Auseinandersetzungen.

Kaiser Michael VIII., der 1261 das im 4. Kreuzzug von den Venezianern und weiteren Kreuzfahrern eroberte Konstantinopel zurückerobern und das byzantinische Reich wieder herstellen konnte, war in Verhandlungen mit dem Papst getreten, um eine Union der Orthodoxe Kirchen und der katholischen Kirche zu erreichen und so den Papst zu bewegen, jeden weiteren Kreuzzug nach Konstantinopel zu unterbinden. Damit wollte er auch eine Schwächung des Christentums insgesamt gegen die andrängenden Arabern verhindern. Beim 2. Konzil von Lyon war Johannes Bekkos Mitglied der kaiserlich-byzantinischen Delegation und, nachdem dort die Union beschlossen worden war - weshalb Patriarch Josef I. Galesiotes vom Amt zurücktrat -, wurde er Patriarch. Der Kaiser und Patriarch Johannes XI. hatten mit starkem Widerstand aus den Reihen der Kirche, der Aristokratie und des Volkes zu kämpfen - auch dem der Mönche auf dem Athos.

Wandgemälde
Wandgemälde

Auf den Athos wurden Soldaten geschickt - der Legende zufolge unter Leitung von Kaiser Michael VIII. persönlich. Am 5. Dezember 1276 wurde die Protáto-Kirche in Karyes in Brand gesteckt, Prótos Kosmas wurde erhängt. 1283 wurden die Klosterzellen in Karyes, in denen die Äbte der Klöster wohnen bei der Hierá Koinótis, der heiligen Versammlung, besetzt und die Mönche aufgefordert, der Vereinigung mit der Päpstlichen Kirche zuzustimmen. Alle bezeichneten das als Verrat an der Orthodoxie und antworteten, dass sie lieber als Märtyrer sterben würden. Deshalb wurden Mönche der Klöster Vatopedí, Ivíron, Zográfou und Xenofontos enthauptet.

Die Gebeine von Kosmas wurden 1981 erhoben und in die Protáton-Kirche in Karyes übertragen.

Die beim 2. Konzil von Lyon geschlossene Union war von kurzer Dauer. Karl I. von Anjou konnte ungestört einen neuen Angriff auf Konstantinopel vorbereiten, der neue französische Papst Martin IV. gab 1281 die Zustimmung zu einem erneuten Kreuzzug und exkommunizierte Kaiser Michael. 15 Tage nach dem Tod Kaiser Michaels 1282 wurde Johannes als Patriarch abgesetzt, die orthodoxen SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von 1279 und 1285 verurteilten ihn als Häretiker.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.02.2023

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2016/12/holy-martyr-kosmas-protos-1280-and.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.