Marcus I.
Gedenktag katholisch: 7. Oktober
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
Übertragung der Gebeine nach Essen: 8. Juni
Niederlegung der Gebeine: 6. Oktober
Gedenktag orthodox: 7. Oktober
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Marcus nahm wohl schon unter Bischof Miltiades eine führende Stellung in der römischen Gemeinde ein. Er wurde am 18. Januar 336 zum Bischof von Rom ernannt. Er verfügte, dass hinfort der Bischof von Ostia den Bischof von Rom weihen solle. Seine kurze Amtszeit fiel in die Zeit heftiger Streitigkeiten um den Arianismus. Er ließ der Überlieferung zufolge in Rom die zwei Basiliken Titulus Marci - die heutigen Kirchen San Marco Evangelista al Campidoglio 1 und Santa Balbina all'Aventino 2 - bauen.
Marcus starb noch im Jahr seiner Ernennung. Er wurde der Überlieferung zufolge in seiner Kirche Santa Balbina bestattet.
1 ▲ Die heutige Kirche San Marco Evangelista al Campidoglio stammt im Wesentlichen aus der Zeit von Papst Gregor IV., der 828 die Gebeine von Abdo und Sennis in den von 792 von Papst Hadrian I. renovierten Vorgängerbau übertragen ließ; bei Ausgrabungen wurden Mauern gefunden, die tatsächlich aus dem 4. Jahrhundert, also aus Marcus' Zeit, stammen können.
2 ▲ Die heutige Kirche
Santa Balbina all'Aventino wird erstmals in
einem Dokument einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
von 495 genannt; Mauerreste stammen aus dem 4. Jahrhundert und gehörten wohl zu einem Palast des Lucius Fabius Cilon, der
zweimal Konsul und Präfekt von Rom unter Kaiser Septimus Severus war. Noch unter Papst
Urban V. wird sie als Kirche des heiligen
Erlösers und der heiligen Balbina
bezeichnet, ebenso noch im 16.
Jahrhundert.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche
San Marco Evangelista al Campidoglio in Rom ist
täglich von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr - samstags und sonntags bis 20 Uhr - geöffnet. (2017)
Die Kirche Santa Balbina in Rom kann täglich
von 9 Uhr bis 12 Uhr besucht werden; falls sie geschlossen ist, muss man an der Klosterpforte nachfragen. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.07.2017
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.