Maria Theresia Scherer
Taufname: Anna Maria Katharina
Gedenktag katholisch: 16. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Chur, im Bistum Lausanne-Genf-Freiburg und im Bistum
Graz-Seckau
Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
T: von der Insel Thera (der heutigen Insel Santorin) stammend (griech.)
A: die Begnadete (hebr.)
K: die Reine (griech.)
Anna Maria Katharina Scherer war das vierte von sieben Kindern einer Bauernfamilie. Als sie sieben Jahre alt war,
starb ihr Vater und sie wurde von Verwandten in ihrem
Heimatort aufgenommen. Ab dem 16. Lebensjahr wurde
sie am Bürgerspital in Luzern in Hauswirtschaft
und Krankenpflege ausgebildet. Nach einer Wallfahrt nach
Einsiedeln entschloss sie sich zum Ordensleben.
Sie lernte Theodosius Florentini kennen, trat 1845 dem von diesem
kurz zuvor gegründeten Institut der Schwestern
vom Heiligen Kreuz
in Menzingen, den Menzinger Schwestern
, bei, erhielt den Ordensnamen Maria Theresia und
wirkte dann als Lehrerin an verschiedenen Orten - die Befähigung, das Lehramtsexamen zu bestehen, hatte sie sich selbst
beigebracht. Ab 1850 betreute sie in Näfels bei Glarus Arme und die Mädchen der dortigen
Industrieschule.
1852 wurde sie Oberin des von Florentini aufgebauten
Kreuzspitals in Chur. 1856 wechselte sie in das
ebenfalls von Florentini im Jahr zuvor gegründete
Kloster der Barmherzigen Schwestern vom
Heiligen Kreuz
in Ingenbohl, den Ingenbohler Schwestern
. 1857 wurde sie deren erste Generaloberin. Unter ihrer
Leitung entwickelte sich ein vielseitiges Werk der Krankenpflege, Armen- und Behindertenfürsorge sowie Mädchenbildung mit
Töchterschule, Pensionat und Lehrerinnenseminar.
In besonderer Weise kümmerte Maria Theresia Scherer sich auch um die Fürsorge für Gehörlose - damals Taubstumme genannt.
1865 starb Florentini, Maria-Theresia führte das durch dessen
industrielles Engagement stark verschuldete Werk fort, tilgte die Verbindlichkeiten und ermöglichte trotz der finanziellen
Schwierigkeiten eine Blüte ihrer Kongregation dank ihrer Zielstrebigkeit, Güte und vorbildhafter Frömmigkeit. Trotz schwerer
körperlicher Leiden besuchte sie unermüdlich die Ordensniederlassungen, auch im Ausland. Nach qualvollem Leiden starb sie
mit den Worten Himmel, Himmel
auf den Lippen. Bei ihrem Tod gab es 400 Niederlassungen der Kongregation mit 1680
Schwestern.
Maria Theresia Scherers Grab ist seit 1975 in der Krypta der neuen Klosterkirche in Ingenbohl.
Gott wird sorgen!
Man muss Mut haben und stark sein!
Nicht verzagen, sondern auf den schauen, von dem alle Kraft kommt!
Immer vorwärts, nicht stille stehen; mutig ausharren; alles tun, um Frieden zu haben!
Kanonisation: Maria Theresia Scherer wurde am 29. Oktober 1995 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Die Barmherzigem Schwestern Ingenbohl informieren auf ihrer Homepage über Maria Theresia und die heutigen Aktivitäten im Kloster.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Krypta und Klosterkirche in Ingenbohl sind täglich von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2015)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.09.2015
Quellen:
•
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• http://www.theresianum.ch/theresianum/ueber-uns/geschichte/
• Faltblatt Selige Mutter Maria Theresia Scherer
, Ingenbohl o. J. (2015)
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.