Mariam Thresia Chiramel Mankidiyan
Taufname: Thresia
Gedenktag katholisch: 8. Juni
Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
T: von der Insel Thera (der heutigen Insel Santorin) stammend (griech.)
Thresia war das dritte von fünf Kindern der Adeligen Thoma und Thanda Chiramel Mankidiyan, Christen der mit der
römisch-katholischen Kirche unierten
Syro-Malabarische Kirche; aus der Familie
waren schon seit Generationen zahlreiche Priester und Ordensschwestern hervorgegangen. Thresias Eltern verarmten, als
sie noch jung war; ihr Vater wurde Alkoholiker. Schon im Alter von zehn Jahren fastete Thresa vier Mal in der Woche und
betete mehrmals am Tag den Rosenkranz. Als sie zwölf Jahre alt war, starb ihre
Mutter, Thresia musste die Schule abbrechen. Sie lebte dann mit drei Freundinnen in einer Wohngemeinschaft; miteinander
wirkten sie als Putzfrauen in der Pfarrkirche, besuchten Not leidende Familien, pflegten an Lepra oder Pocken Erkranke und
kümmerten sich um Waisenkinder. Thresia war mystisch begabt, hatte häufige Ekstasen und empfing sogar die Wundmale
Christi. Als Thresia 26 Jahre alt war, wurde sie während vier Jahren auf
Anordnung des Bischofs, der sie als vom Teufel besessen ansah, Exorzismen unterzogen - auch, weil sie in dieser Zeit eine
Vision Marias hatte, nach der sie auf deren Geheiß nur noch Mariam Thresia
genannt werden
wollte. Der Ortspfarrer Joseph Vithayathil, ihr Exorzist – er wurde 2015 zum Ehrwürdigen Diener Gottes erklärt – wurde
Thresias geistlicher Begleiter.
Nachdem 1903 Thresias Antrag noch abgelehnt worden war, erhielt sie 1913 die Erlaubnis zur Gründung der Kongregation von
der Heiligen Familie
und lebte mit drei Gefährtinnen zusammen; die
Gemeinschaft wurde 1914 anerkannt vom Bischof, der Thresia, die nun den Ordensnamen Mariam Thresia trug, die ewigen Gelübde
abnahm. Sie wurde die Superiorin und übernahm die Regel der Schwestern der Heiligen Familie von
Bordeaux
, die in Sri Lanka eine
Ordensniederlassung errichtet hatten. Viele junge Frauen schlossen sich der neuen Kongregation an; bis zu Mariam Thresias
Tod wurden drei Ordensniederlassungen, zwei Schulen, zwei Internate, ein Studiumshaus und ein Waisenhaus errichtet, die
Kongregation hatte 55 Schwestern.
Mariam Thresia wurde in der Kapelle des
Ordenshauses in Kuzhikattussery bestattet, dies ist heute eine Wallfahrtsstätte.
Gleich nach Mariam Thresias Tod verbreitete sich ihre Verehrung und der Ruf, dass sie weiterhin den Kranken und
Hilfsbedürftigen beistehe. Auch ihr Geburtshaus
in Puthenchira ist heute Ziel vieler Pilger. Weitere Ordensniederlassungen der Holy Family
gibt es heute in Indien,
den USA und in Italien. In Monschau bei Aachen betreut der Orden heute das
Seniorenzentrum Maria-Hilf-Stift.
Kanonisation: Mariam Thresia wurde am 9. April 2000 von Papst Johannes Paul II. selig- und am 13. Oktober 2019 von Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.03.2021
Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Mariam_Thresia_Chiramel - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/17-Oktober-Die-heilige-Mariam-Thresia-Chiramel-Mankidiyan;art4876,202219
- abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.