Ökumenisches Heiligenlexikon

Martin von Vertou

1 Gedenktag katholisch: 24. Oktober

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Erzdiakon, Einsiedler, Klostergründer und erster Abt in Vertou, Abt in Ension
* 527 in Nantes in Frankreich
601 in Durin, heute St-Georges-de-Montaigu bei Poitiers in Frankreich


Martin wurde durch Bischof Felix von Nantes zum Priester geweiht und war Erzdiakon in seiner Heimatstadt. Sein Bischof sandte ihn aus als Glaubensboten in die Region Herbadilla / Herbauges - heute das Pays de Retz rund um Chaumes-en-Retz - südlich von Nantes, wo er in Teoffalgia - dem heutigen Tiffauges - Senoch bekehrte. Er traf in dieser gegend aber auch der Überlieferung zufolge in einem Ort auf großen Widerstand, deshalb zog er weiter, begleitet von einem Mann namens Romanus - dem einzigen, der sich hatte bekehren lassen - und dessen Frau. Als sie den Ort verlassen hatten, stürzten auf Martins Gebet hin dessen Mauern zusammen, wobei die Frau, die ungeachtet der Warnung Martins sich umgesehen hatte, in einen Stein verwandelt wurde - genau so wie einstmals die Frau von Abrahams Neffe Lot in Sodom und Gomorrha; der Ort liege heute auf dem Grund des Lac de Grand Lieu.

Wie zur Buße bereiste Martin dann ganz Europa; bei der Rückkehr aus England erweckte er die Zwillingssöhne eines mächtigen Mannes, die ungetauft gestorben waren, zum Leben; sie brachte er später in das nach ihnen Les deux Jumeaux, die zwei Zwillinge genannte Kloster. Einige Zeit lebte Martin dann als Einsiedler in einem Durin genannten Wald - an der Stelle des heutigen Ortes St-Georges-de-Montaigu; aus der Einsiedelei entstand ein Doppelkloster. In dem ebenfalls von ihm gegründeten - und später nach ihm benannten - Kloster an der Stelle einer ihm von einem Engel angewiesenen Stelle - in Vertou lebten unter seiner Leitung schon bald über 300 Mönche. Der Abtei in Ension - dem heutigen St-Jouin-de-Marnes bei Poitiers - stand Martin als vierter Abt vor. Er starb in Durin.

Die Mönche von Vertou holten Martins Leichnam in ihre Kloster und begruben ihn. Unter Abt Ramirand / Raimbald kamen seine Gebeine nach Ension. Seine Kopfreliquie kam in die Florentius-Abtei nach Saumur.

Vieles aus der wundervollen Lebensgeschichte von Martin ist legendär; auffallend ist, dass der sonst an Legenden reiche Gregor von Tours darüber nichts schrieb. Martin wird gelegentlich mit Martin von Lyon verwechselt.

Patron von St-Jouin-de-Marnes





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.01.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/74970 - abgerufen am 29.01.2022
• https://catholicsaints.info/saint-martin-of-vertou - abgerufen am 29.01.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.