Ökumenisches Heiligenlexikon

Maximus von Turin

1 Gedenktag katholisch: 25. Juni

Name bedeutet: der Größte (latein.)

erster Bischof von Turin
* in Vercelli in Italien
um 415 in Turin in Italien


Buchmalerei aus den „Codice della Catena<”, den „Statuten der Stadt”, 1360, im Archivio Storico della Città in Turin
Buchmalerei aus den Codice della Catena, den Statuten der Stadt, 1360, im Archivio Storico della Città in Turin

Maximus, Schüler von Eusebius von Vercelli, wurde um 390 der erste Bischof von Turin, wo er also offenbar zuvor als Glaubensbote wirkte. Er errichtete über den Resten eines römischen Tempels am nördlichen Eckturm der Stadt die Anna geweihte Kirche an der Stelle der heutigen Kirche Santa Maria della Consolazione und war bewandert in den heiligen Schriften und fähig, das Volk in spontaner Rede zu lehren.

Erhalten sind über 100 seiner Predigten, die die junge Gemeinde festigen sollten und sich gegen Gespensterglauben, Scheinchristentum, Korruption bei KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., den Arianismus, soziale Ungerechtigkeit und Resignation angesichts des Einfalls der Germanen aussprechen. Sie sind damit eine wichtige Quelle für Sozialgeschichte und Liturgie. Einen Hymnus verfasste er auf Solutor und Gefährten.

Eine Legende erzählt, dass Maximus oft an einem einsamen Ort betete; ein böswilliger KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., war ihm gefolgt und bekam dann plötzlich Durst, bat Maximus um Hilfe und der brachte ein vorbeikommendes Reh so zum Stehen, dass der Kleriker von dessen Milch trinken konnte.

heutiges Sanktuarium Santa Maria della Consolazione
heutiges Sanktuarium Santa Maria della Consolazione

Die Überlieferung erzählt, dass Maximus von seinem Lehrer Eusebius von Vercelli die Marienikone La Consolata, die Trösterin, geschenkt bekam, die Eusebius aus dem Osten mitgebracht hatte. Maximus erbaute für diese die Kirche Sant'Andrea - das heutige Sanktuarium Santa Maria della Consolazione.

Eine Reliquie von Maximus werden in der Pfarrkirche San Massimo in Collegno bei Turin bewahrt. In Turin wurde ihm erst 1853 die große Kirche San Massimo geweiht.

Attribut: Reh


Worte des Heiligen

Predigt über den Satz Jesu: Wer ein Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf (Markusevangelium 9, 37):
Wir, die Gesamtheit der Christen, sind der Leib Christi, und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm, sagt der Apostel Paulus (1. Korintherbrief 12, 27). Bei der Auferstehung Christi sind alle seine Glieder mit ihm auferstanden, und während er aus der Hölle zur Erde aufstieg, nahm er uns aus dem Tod ins Leben hinüber. Das Wort Pascha bedeutet auf Hebräisch Durchreise, Abreise. Bedeutet dieses geheimnisvolle Geschehen nicht so viel wie Übergang vom Bösen zum Guten? Und was für ein Übergang! Von Sünde zu Gerechtigkeit, von Laster zu Tugend, von Alter zu Kindheit. Ich spreche hier vom Kindsein, das mit Einfalt zu tun hat, nicht mit Lebensalter. Denn auch die Tugenden haben ihre zugehörigen Altersstufen. Gestern noch hat der Sündenfall unseren Niedergang herbeigeführt. Die Auferstehung Christi jedoch lässt uns in der Unschuld der Kleinen wiedererstehen. Die christliche Einfalt macht die Kindheit zu der ihr zugehörigen Altersstufe.
Ein Kind kennt keinen Groll, es täuscht nicht und wagt nicht zuzuschlagen. Und so braust der zum Kind gewordene Christ nicht auf, wenn er beleidigt wird; er verteidigt sich nicht, wenn man ihn ausplündert; er schlägt nicht zurück, wenn er geschlagen wird. Der Herr verlangt sogar, dass er für seine Feinde betet; dass er Rock und Mantel den Dieben überlässt und dem, der ihn auf die rechte Wange schlägt, auch die linke hinhält (Matthäusevangelium 5, 39f).
Das Kindsein Christi steht auf einer höheren Stufe als das des Menschen … Die Unschuld der Kinder rührt von ihrer Schwäche her, die Unschuld Christi von seiner Tugend. Und sie verdient noch mehr Lob: Sein Hass gegen das Böse kommt aus seinem Willen, nicht aus seiner Ohnmacht.

Quelle: Maximus von Turin: Predigt 58. In: Patrologia Latina 57, Sp. 363; übersetzt in http://kirchlich.net/pages/posts/hl.-maximus-von-turin---22729.php

Zitat von Maximus von Turin:

Aus der Predigt über den Satz Jesu im Johannesevangelium: "Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin" (8, 28):
Da wir in Jesus einen Herrn haben, der uns durch seine Passion freigesetzt hat, halten wir unsere Augen ständig auf ihn gerichtet und hoffen, dadurch Heilung unserer Wunden zu finden. Wenn das Gift des Geizes sich in uns ausbreiten will, schauen wir aufs Kreuz, und es wird uns befreien. Wenn der Skorpion Begierde uns sticht, flehen wir das Kreuz an, und es wird uns heilen. Wenn die Bisse der irdischen Gedanken uns zu zermalmen drohen, lasst uns ans Kreuz denken und bitten, und wir werden am Leben bleiben! Das sind die geistigen Schlangen unserer Seelen; um sie zu zertreten, ist der Herr gekreuzigt worden. Er selber sagt zu uns: Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und nichts wird euch schaden können [Lukasevangelium 10, 19]

Quelle: Maximus von Turin: Predigt 57. In: Patrologia Latina 57, Sp. 339; übersetzt in http://kirchlich.net/pages/posts/hl.-maximus-von-turin---22729.php

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Der Dom in Turin ist montags bis freitags von 10 Uhr bis 12.30 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.09.2022

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://it.wikipedia.org/wiki/Massimo_di_Torino - abgerufen am 03.08.2022
• https://de.wikipedia.org/wiki/Maximus_von_Turin - abgerufen am 03.08.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.