Melania die Jüngere
auch: Melanie
Gedenktag katholisch: 31. Dezember
Gedenktag orthodox: 31. Dezember
Name bedeutet: die Schwarze (griech.)
Melania war Enkelin der älteren Melania und nach manchen verwandt mit Pammachius von Rom. Ihre Familie war begütert; der Vater Valerius Publicola war Senator und besaß auf dem Mons Caelius - an der Stelle des heutigen Neubaus des Hospitals San Giovanni (Addolorata) - einen Palast. Melanias gleichnamige Mutter Melania war tief beeindruckt von Hieronymus, der während seiner Zeit als Berater und Sekretär des römischen Bischofs Damasus starken geistigen Einfluss hatte und viele junge Leute, vor allem auch Frauen, in seinen Bann zog. Auf Druck der Familie musste sie aber im Alter von 13 Jahren heiraten; ihr Mann Pinianus war 17 Jahre alt. Ihre zwei Kinder starben bei und kurz nach der Geburt, Melania selbst geriet in Lebensgefahr.
Als Melania 20 Jahre alt war, versprach ihr Mann, Melanias Wunsch nach Enthaltsamkeit zu achten. Sie begann - gegen
den Willen der Familie - ein asketisches Leben, verkaufte nach und nach den umfangreichen Besitz, verschenkte den Erlös
an Arme, an Kirchen und Klöster sowie an von ihr selbst gegründete geistliche Gemeinschaften. Kurz vor 410 unternahm
Melania mit ihrer Mutter Albina eine Pilgerfahrt zu Paulinus nach Nola -
genauer: nach Cimitile bei Nola, wo damals die
Kathedrale stand. Weitere
Wallfahrten unternahmen die beiden zu
Rufinus nach
Aquileia und zu
Augustinus nach Thagaste - dem heutigen
Souk Ahras. Dort gründeten sie zwei Klöster und
halfen dem Bischof Alypius. 417 ging sie zusammen mit ihrem Mann
Pinianus zu Cyrillus
nach Alexandria sowie zu den Klöstern in Ägypten,
dann ins Heilige Land, wo sie am Ölberg ein Männer- und ein Frauenkloster erbauten. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 431
lebte sie als Einsiedlerin in einem Zelt am Ölberg und errichtete dort ein Apostoleion
, in dem sie Pinianus
bestatten ließ, und ein Martyrium
, das 438 von Kaiserin Eudokia und Cyrillus von Alexandria feierlich eingeweiht
wurde.
Bei ihrem Tod besaß die ehedem reichste Frau des römischen Imperiums der Überlieferung zufolge noch 50 Goldstücke, die sie dem Ortsbischof schenkte. Die Lebensgeschichte verfasste Gerontius um 453.
Attribute: Kohlkopf, Totenschädel
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Das von Gerontius verfasste
Leben der
heiligen Melania und den Bericht des Mönches, Schriftstellers und Bischofs Palladios von Helenopolis in seiner Historia
Lausiaca
über Die
jüngere Melania gibt es auf Deutsch in der Bibliothek der Kirchenväter der
Université Fribourg.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.11.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.