Niketas
Gedenktag katholisch: 6. Oktober
Gedenktag orthodox: 13. Oktober
Gedenktag armenisch: 6. Oktober
Name bedeutet: der Sieger (griech.)
Niketas war ein Sohn von Gregor und Anna - nach später Überlieferung ein Nachkomme von Kaiserin Theodora II., „der Jüngeren”. Niketas wurde von seinen Eltern kastriert, erhielt eine gute Ausbildung und wurde um 778 nach Konstantinopel - das heutige Ístanbul - geschickt, um unter den Eunuchen am kaiserlichen Hof Karriere zu machen. Tatsächlich erregte er die Aufmerksamkeit von Kaiserin Eirene; mancher Überlieferung zufolge sandte sie ihn als Teilnehmer zum 2. Konzils von Nicaea von 787, das nach den Jahren der Bekämpfung der Ikonen nun bilderfreundliche Beschlüsse fasste. 796/797 wurde Niketas als Statthalter nach Sizilien geschickt, wo er bis 799 amtierte. Dorthin brachte er die Handreliquie von Euphemia von Chalcedon mit und erbaute eine ihr geweihte Kirche.
Zurück in Konstantinopel erlebte er 802
die Absetzung von Kaiserin Irene; er wollte sich in ein Kloster zurückziehen, doch der neue Kaiser Nikeforos verbot ihm
dies. Als Nikeforos 811 getötet worden war und dann Michael I. Rhangabes Kaiser wurde, konnte Niketas Ende 811 endlich
Mönch werden; der Kaiser schenkte ihm das Kloster Khrysonike in der Nähe des Goldenen Tors in Konstantinopel, das Niketas
als sein HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten.
leitete. Ende 815 begann unter Kaiser Leo V. dem Armenier die zweite Phase des Bildersturms; Niketas weigerte sich, die
ikonenfeindliche Politik des Kaisers anzuerkennen, deshalb verließ er die Hauptstadt und ging mit einigen Mönchen in
einen Vorort, wo sie eine Ikone Christi versteckten, die dann aber von
Soldaten entdeckt und beschlagnahmt wurde. Unter Kaiser Michaels Sohn und Nachfolger Theophilus verschärfte sich ab 829
die Verfolgung der Liebhaber der Ikonen. Trotz Niketas' wahrscheinlicher familiärer Verbindung zur Frau des Kaisers wurde
er aufgefordert, sich entweder dem ikonenfeindlichen Patriarchen Antonios I. Kassymatas zu unterstellen oder ins Exil
geschickt zu werden. Niketas entschied sich für letzteres und floh zusammen mit einigen Mönchen nach
Bithynien, wo sie sich an immer neuen Orten vor den
Nachstellungen der kaiserlichen Beamten versteckten, bis sie auf einem Bauernhof im Dorf Katisia in
Paphlagonien dauerhaft Zuflucht fanden. Dort gründete
Niketas das Kloster Asomaton
, Körperlose
, in dem er den Rest seines Lebens verbrachte.
Niketas' Lebensgeschichte ist in einem Manuskript aus dem 12. Jahrhundert erhalten, das von einem Mönch im Kloster Asomaton in Katisia verfasst wurde und heute in der griechischen Nationalbibliothek in Athen aufbewahrt wird.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.12.2020
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/nkonstan - abgerufen am 19.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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