Nikolaus Pieck von Gorkum

Nikolaus, Sohn von Johannes Pieck und der Henrica Calvia - einer fürstlichen Familie, die durch Widerfahrnisse verarmt war -, studierte in ’s-Hertogenbosch und trat dann dort ins Klosters der Franziskaner-Observanten ein. Die philosophischen und theologischen Studien vollendete er in Löwen / Leuven in Belgien und lebte dann im Kloster in seiner Heimatstadt, wo er zum Oberen wurde. Trotz seiner schwachen Gesundheit übte er anhaltend strenge Buße mit Fasten, Nachtwachen und Arbeiten. Seine Hauptbemühung war, die Calvinisten wieder zur katholischen Kirche zurückzuführen und das katholische Verständnis der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. durchzusetzen. Als die Geusen - eine Gruppe, die von den regierenden Spaniern die Beendigung der Inquisition und der Verfolgung der Protestanten sowie die Wiederherstellung der Freiheiten des Adels forderte - am 1. April 1572 Briel - das heutige Brielle - erobert hatten, übernahmen sie im Juni auch Gorkum. Dort wurden Nikolaus und 18 Gefährten am 26. Juni 1572 gefangen genommen und am 6. Juli nach Briel geführt, wo sie vor den Richter gestellt wurden, der sie zum Abfall vom katholischen Glauben bewegen wollte. Auch zwei leibliche Brüder bedrängten Nikolaus dazu, um sein Leben zu retten. Als dies erfolglos blieb, befahl Graf Wilhelm von der Mark, die Gefangenen zu töten, was dann in den Ruinen des ehemaligen Augustinerordenklosters durch Erhängen erfolgte.

Kanonisation: Nikolaus Pieck und die Märtyrer von Gorkum wurden am 24. November 1675 durch Papst Clemens X. selig- und am 29. Juni 1867 durch Papst Pius IX. heiliggesprochen.