Nikolaus Selnecker
Gedenktag evangelisch: 24. Mai
Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.)
Nikolaus Selnecker war schon als Schüler ab 1542 Organist an der
Burgkapelle in Nürnberg. Dann studierte er
Theologie bei Philipp Melanchthon an der damaligen
Universität Leucorea
- heute die Stiftung
Leucorea mit wissenschaftlichen Instituten - in Wittenberg. 1557 wurde er Prediger am
Fürstenhof in Dresden. Seine Vermittlungsversuche
zwischen den Parteien in der evangelischen Kirche, die sich nach Martin Luthers
Tod zunehmend verfeindet hatten, brachten ein unstetes Leben mit sich.
Selnecker wurde auf verschiedene einflussreiche Positionen berufen, aber immer wieder auch entlassen: er war Professor an
der damals neuen Universität in Jena und an der
Universität in Leipzig - diese stand damals an der Stelle des heutigen
Paulinums
, des ehemaligen Klosters der
Dominikaner mit der Kirche St. Pauli, das nach seiner
Aufhebung 1543 die Universität beherbergte; die Kirche wurde 1968 abgerissen, 2007 bis 2017 wurde das heutige Gebäude mit
wissenschaftlichen Instituten und Universitätskirche errichtet.
Selnecker wurde dann Generalsuperintendent am Dom
in Braunschweig, 1570 an der Marienkirche in
Wolfenbüttel, wo im Jahr zuvor die Reformation durchgeführt worden war, 1576 in Leipzig mit Sitz an der
Thomaskirche und 1590 in Hildesheim mit Sitz an
der Kirche St. Michaelis. Anhänger Melanchthons,
denen er eigentlich nahe stand, beschimpften ihn als Wendehals
, die Lutheraner nannten ihn Schelmlecker
und bei
den Anhänger von Johannes Calvin galt er wegen seiner kleinen Gestalt als
Lutheräffchen
.
Nikolaus Selnecker wirkte an der Konkordienformel mit und verfasste Texte
und Melodien für Kirchenlieder. Drei seiner Lieder finden sich heute im Evangelischen Gesangbuch: EG 157 und EG 246, zu
denen er die Texte verfasste, und das bekannte Nun lasst uns Gott dem Herren Dank sagen und ihn ehren
, EG 320, das
ihm die Melodie verdankt. In seiner Heimatstadt erinnert der Platz um die
Stadtkirche an ihn.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die
Burg in Nürnberg ist von April bis 4. Oktober
täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr, im Winter täglich von 10 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2021)
Im ehemaligen Collegium Jenense
, aus
dem die Universität Jena wuchs, gibt es eine kleine Ausstellung zu deren Geschichte, der Eintritt ist frei. (2023)
Der Dom in Braunschweig ist täglich von
10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet (2024).
Die Marienkirche in Wolfenbüttel ist täglich
außer montags von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 16 Uhr geöffnet (2024).
Die Kirche St. Michaelis in Hildesheim ist
täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr - von November bis März nir bis 16 Uhr geöffnet. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.10.2024
Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/s/kals037.htm - abgerufen am 18.10.2023
• Evangelisches Gesangbuch. Gesangbuchverlag, Stuttgart 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.