Nunilo und Alodia
auch: Nunilonis
Gedenktag katholisch: 22. Oktober
gebotener Gedenktag im Bistum Huesca und im Erzbistum Pamplona y Tudela
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus (nicht gebotener Gedenktag): 21. Oktober
Auffindung und Übertragung der Gebeine: 18. April
Übertragung der Gebeine ins Kloster San Salvador de Leyre bei Yesa: 18. Juni
Name bedeutet: N: ?
A: die Wachsende (latein.)
Nunilo und Alodia waren Töchter einer Christin, die in zweiter Ehe einen Muslimen heiratete. Sie lebten als heilige Jungfrauen und verweigerten den Übertritt zum Islam, deshalb wurden sie enthauptet.
Die Märtyrerakten aus dem 10. Jahrhundert gehen zurück auf Eulogius von Córdoba, der sich auf Angaben von Bischof Venerius von Alcalá stützte.
Die Gebeine von Nunilo und Alodia kamen 880 ins Kloster San Salvador de Leyre bei Yesa, 1836 wurden sie ins nahe Sangüesa überführt. Reliquien liegen auch in der Pfarrkirche in Adahuesca.
An der Stelle des Martyriums von Nunilo und
Alodia auf einem Hügel nördöstlich der Stadt wurde nach Ende der maurischen Herrschaft eine Einsiedelei errichtet, genannt
Eremita de las martires
, Einsiedlei der Märtyrerinnen
. Heute steht dort eine schmucklose kleine Kirche aus
dem 18. Jahrhundert, ein kleiner Friedhof wurde 2014 aufgelöst.
Das Kloster San Salvador de Leyre wurde als Einsiedlergemeinschaft gegründet; als Eulogius von Córdoba es 848 besuchte, fand er eine blühende Gemeinschaft von Mönchen und eine gut ausgestattete Bibliothek. Im 10. und 11. Jahrhundert war es Rittergut und Grablege der Könige von Navarra, es war geistiges Zentrum und kontrollierte die Pilgerwege nach Santiago de Compostela und Ausgangspunkt der Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden.. Nach der vom König verordneten Einführung der Zisterzienserregel im 13. Jahrhundert schwand die Bedeutung, 1836 wurde das Kloster säkularisert. Im 20. Jahrhundert wurde es restauriert, seit 1954 leben wieder Benediktiner hier, der andere Teil der Gebäude ist ein Hotel.
Die
Kirche der Einsiedelei in Huesca ist geschlossen.
(2014)
Die Kirche und die Krypta des Klosters San
Salvador de Leyre können täglich von 10 bis 19 Uhr (zwische November und März nur bis 18 Uhr) besichtigt werden, der
Eintritt beträgt 2,75 €. (2014)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.04.2016
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• http://es.wikipedia.org/wiki/Adahuesca - abgerufen am 20.07.2023
• Faltblatt Die Abtei Sam Salvador de Leyre, o.J., (2014)
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.