Ökumenisches Heiligenlexikon

Poppo von Trier

auch: von Babenberg

1 Gedenktag katholisch: 16. Juni

Name bedeutet: der Bote (althochdt. - friesisch)

Erzbischof von Trier
* 986 in Melk (?) in Österreich
16. Juni 1047 oder 16. April 1047 in Trier in Rheinland-Pfalz


Poppo war der dritte Sohn des Markgrafen Leopold I. von Österreich und seiner Frau Richeza. Er wurde am Domstift in Regensburg erzogen und 1007 durch König Heinrich II. zum ersten Propst am Dom des neuen Bistums Bamberg ernannt. 1015 wurde er vom inzwischen zum Kaiser gekrönten Heinrich II. zum Erzbischof von Trier ernannt und 1016 von Papst Benedikt VIII. bestätigt. 1018 erhielt er das Münzrecht. 1028 bis 1030 unternahm Poppo in Begleitung des Mönchs und Diakons Simeon von Trier eine Wallfahrt ins Heilige Land ; nach dessen Tod setzte er sich für dessen schon 1035 erfolgte Heiligsprechung ein und ließ 1041 an das alte römischen Stadttor, die Porta Nigra, eine doppelstöckige, Simeon geweihte Kirche anbauen und daneben das Simeonstift für Chorherren errichten.

Porta Nigra in Trier mit der an den Ostturm angebauten Simeonskirche (links) und dem Simeonstift (rechts)
Porta Nigra in Trier mit der an den Ostturm angebauten Simeonskirche (links) und dem Simeonstift (rechts)

Gerühmt wurde Poppos Mildtätigkeit, so habe er sein eigenes Pferd schlachten lassen, um eine Hungernot zu lindern. Ab 1037 ließ Poppo den Dom von Trier erweitern, die Krypta anlegen und die Reliquien von Maternus von Köln dorthin übertragen. Poppo starb bei einer Besichtigung dieser Baustelle.

Verehrt wird auch Poppos jüngste Schwester Christine, die als Reklusin an einem Kloster in Trier lebte.

Poppo wurde in dem von ihm 1141 gestifteten, Simeon von Trier geweihten Simeonstift für Chorherren in Trier bestattet. 1517 wurden seine Gebeine unverwest aufgefunden. 1803 wurden sie in die Kirche St. Gervasius umgebettet und dort verehrt, bis diese Kirche 1803 unter französischer Verwaltung abgerissen wurde. Heute liegen sie in der Krypta neuen, 1966 geweihten Kirche St. Simeon in Trier-West; diese Kirche wurde 2019 entweiht, nur die Krypta blieb geweiht.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Der Dom in Bamberg ist von April bis Oktober werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr, im Winter nur bis 17 Uhr, sonntags erst ab 13 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Der Dom in Trier ist von April bis Oktober täglich von 6.30 Uhr bis 18 Uhr, im Winter nur bis 17.30 Uhr geöffnet; die Domschatzkammer ist werktags von 10 Uhr bis 17 Uhr, sonntags erst ab 12.30 Uhr, im Winter jeweils nur bis 16 Uhr geöffnet. (2021)
Die Porta Nigra in Trier mit der Simeonskirche ist täglich ab 9 Uhr, von April bis September bis 18 Uhr, im März und Oktober bis 17 Uhr im Winter bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.03.2021

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Poppo_(Erzbischof_von_Trier)

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.