Ökumenisches Heiligenlexikon

Proterios von Alexandria

1 Gedenktag katholisch: 28. März

1 Gedenktag orthodox: 28. Februar

Name bedeutet: der Niedergeschlagene (griech.)

Patriarch von Alexandria, Märtyrer
457 in Alexandria in Ägypten


Proterios, wohl ein Schüler von Cyrill von Alexandria, war ein entschiedener Gegner der Lehren des Eutyches, dem ArchimandritenEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. des Hiobklosters in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul -, der als Vertreter des Monophysitismus die Auffassung von der einen Natur des fleischgewordenen Logos vertrat. Nachdem Patriarch Dioskorus I. 449 bei der so genannten Räubersynode in Ephesus die Rehabilitierung des 448 als Irrlehrer verurteilten und exkommunizierten Eutyches erreicht hatte, wurde dieser 451 beim Konzil von Chalkedon wieder verurteilt und die Lehre beschlossen, dass Jesus Christus sowohl eine göttliche als auch eine menschliche Natur besitze, die untrennbar voneinander seien. In der Folge wählte noch in diesem Jahr eine SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Alexandria Proterios zum Patriarchen. Aber die Partei des abgesetzten Patriarchen Dioskorus I. leistete Widerstand; es kam zu gewalttätigen Angriffen auf die vom Kaiser entsandte Schutzmannschaft; der Tempel der Serapis, in welchen sich Proterios und seine Anhänger geflüchtet hatten, wurde in Brand gesetzt. Der Kaiser verhängte harte Strafen über Alexandria, Proterios, der fast immer militärischen Schutz benötigte, arbeitete an der Durchsetzung der Beschlüsse des Konzils von Chalcedon und der Festigung der Glaubensgemeinschaft mit Rom, ein Brief an Papst Leo I. „dem Großen” ist erhalten. Eine Synode in Alexandria exkommunizierte 456 einflussreiche Vertreter des Monophysitismus, die späteren Patriarchen Timotheos II. und Petros III. Mongos; seine Widersacher beschuldigten Proterios der auch gewaltsamen Verfolgung Andersdenkender und machten ihn verantwortlich für die Tötung von mehr als 30.000 Männern und Frauen.

An Ostern 457 wurde Proterios im Baptisterium getötet und sein Leichnam durch die Straßen Alexandrias geschleift, dann verbrannt und die Asche zerstreut. Verehrt werden auch 6 Mönche, die mit ihm als Märtyrer starben.

Proterios steht im Zeichen des endgültigen Schismas zwischen den koptischen und den orthodoxen Patriarchen von Alexandrias. Von der koptischen Kirche wird Proterios gar nicht als Patriarch mit dem Titel Papst anerkannt, sie anerkennen Dioskorus I. und Timotheos II. als die rechtmäßigen Amtsinhaber jener Zeit.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.01.2025

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://en.wikipedia.org/wiki/Proterius_of_Alexandria

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.