Simon der Zelote
Gedenktag katholisch: 28. Oktober
Fest
Hochfest im Bistum Siedlce
Fest II. Klasse Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit) gefeiert und verdrängen in der Osterzeit und in der Zeit nach Christi Himmelfahrt die Tagesliturgie.
im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus: 1. Juli
bedacht im Eucharistischen Die Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
Hochgebet I
,
im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Hochgebet I
und im Keltischen Hochgebet I
Gedenktag evangelisch: 28. Oktober
Gedenktag anglikanisch: 28. Oktober
Gedenktag orthodox: 10. Mai
Gedenktag armenisch: 21. April, 7. Juli, 25. August
liturgische Feier am 2. Samstag nach dem Assumptionssonntag
Gedenktag koptisch: 10. Mai, 3. Juli
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 10. Mai, 3. Juli
Gedenktag syrisch-orthodox: 10. Mai, 30. Juni
Name bedeutet: Er (Gott) erhört (hebr.)
Simon trägt den Beiname Zelotes
(Lukasevangelium 6, 15) - aramäisch Kananäus
, deutsch der Eiferer
-
weil er wohl ursprünglich der politisch radikalen Bewegung der Zeloten angehörte, die gewaltsam die römischen Fremdherrscher
aus Israel vertreiben wollte. Das Neue Testament nennt ihn in Aufzählungen der 12 Jünger (Matthäusevangelium 10, 4;
Markusevangelium 3, 18; Apostelgeschichte 1, 13), besondere Erwähnung findet er hier sonst nicht.
Simons Identifizierung mit dem Bräutigam bei der Hochzeit zu Kana (Johannesevangelium 2, 1 - 11) oder
Nathanael (Johannesevangelium 21, 2) wegen der Annahme seiner
Herkunft aus Kanaan beruhen auf sprachlichem Missverständnis der Bezeichnung Kananäus
.
Manche Überlieferungen nennen Simon als Apostel unter den Juden und erzählen von seinem Martyrium; er sei enthauptet, nach anderen Quellen zersägt worden.
Die Legende nennt Simon und Judas Thaddäus Brüder von
Jakobus dem Jüngeren, Söhne des Alphäus und der
Maria des Kleophas. Nach der
Legenda Aurea wirkte Simon in Syrien und
Mesopotamien zusammen mit Judas Thaddäus, dann in Persien,
wo beide dem Feldhauptmann des Königs von Babylon - dem heutigen
Han-al-Mahawil -, Baradach, Sieg und Frieden
prophezeiten, was sich tatsächlich und unmittelbar am nächsten Tage ereignete. Als Götter in Menschengestalt zu König Xerxes
geführt, tauften sie ihn, den ganzen Hofstaat und viele Tausende im Land. Wiederholt zum Vernichten der feindlichen Gewalten
aufgefordert, war ihr ständiges Wort: Nicht zu töten, sondern lebendig zu machen sind wir gekommen.
Nach zahlreichen
Wundertaten, mit denen sie die Machtlosigkeit der Zauberer bewiesen und die Abgötter stürzten, entfachten die Zauberer im
Lande einen Aufstand der Priester, die beide Apostel erstachen, nach anderer Legende enthaupteten oder Judas mit einer Keule,
Simon mit einer Säge zu Tode martern ließen. Ein gewaltiges Unwetter erschlug daraufhin Priester und Zauberer. Der König ließ
die Leichen der beiden Heiligen suchen, bestatten und eine große Kirche darüber bauen.
Nach der syrischen Überlieferung missionierte Simon in Samosata - heute im Atatürk-Stausee versunken -, in Perrhe - den heutigen Ruinen bei Adıyaman -, in Zeugma - den heutigen Ruinen im und am Birecik-Stausee -, in Aleppo - dem heutigen Halab -, in Hierapolis Bambyke - dem heutigen Manbij - sowie in Chalkis - dem heutigen Qinnasrîn und starb in Kyrrhos - den heutigen Ruinen bei A'zaz -, wo er demnach in einer von ihm selbst erbauten Kirche bestattet wurde.
Wieder anderen Überlieferungen zufolge wirkte Simon am Schwarzen Meer in der Gegend von
Sochumi in Georgien, wo er zu Tode gemartert wurde.
Hier wurde er in einer Kirche begraben, an deren Stelle später das Kloster Neo Aphon
errichtet wurde.
Angebliche Reliquien werden in der Peterskirche in Rom, der Kirche St. Andreas in Köln, in Hersfeld und an anderen Orten verehrt. Die Abtei Sayn bei Neuwied erhielt 1206 vom Kölner Erzbischof Bruno II. von Sayn eine Armreliquie und wurde damit Ziel vieler frommer Pilger; dem Wasser des Simonsbrunnens hinter der Kirche schrieb man Heilkraft zu.
Der ehemalige Dom an der Kaiserpfalz in Goslar war Simon und Judas geweiht.
Der Simonstag ist örtlich Lostag der Bauern und gilt ihnen als Beginn der Winterzeit. Weil nun die Männer zuhause blieben,
war es auch der Tag der Pantoffelhelden
- der Tag, an dem ein Mann seiner Frau nicht widersprechen soll.
Attribute:
Säge, Keule, Beil, Anker
Patron
von Goslar; der Holzfäller, Waldarbeiter, Maurer,
Gerber, Lederarbeiter, Weber und Färber; des Bistum Siedlce
Bauernregeln:
Wenn Simon und Judas vorbei, / so rückt der Winter herbei.
Simon und Juda die zwei, / führen oft Schnee herbei.
Simon und Judä, / hängen an die Stauden Schnee.
Simon und Judas / fegen das Laub in die Gass.
Bevor dich Simon - Judas schaut, / pflanze Bäume, schneide Kraut.
Es sitzen auch die heiligen Herrn, / am warmen Ofen gern.
Wer Weizen sät am Simonstage, / dem trägt er goldne Ähren ohne Frage.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
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Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Peter Calvocoressi: Who's who in der Bibel. Aus dem Englischen von Angela Hausner. Kreuz, Stuttgart 1993
• Fritz Rienecker (Hg.): Lexikon zur Bibel, 19. Aufl., R. Brockhaus, Wuppertal 1990
• http://www.bauernregeln.net/oktober.html nicht mehr erreichbar
• Oleg G. Chizhko, E-Mail vom 24. Juli 2006
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• http://www.abtei-sayn.de/geschichte.htm nicht mehr erreichbar
• https://www.sacred-texts.com/chr/bb/bb48.htm) - abgerufen am 14.11.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.