Ökumenisches Heiligenlexikon

Tarsitius

auch: Tarcisius, Tharsicius, Thersicius

1 Gedenktag katholisch: 15. August
gebotener Gedenktag bei den Eucharistinern: 16. August

1 Gedenktag orthodox: 15. August

1 Gedenktag armenisch: 15. August

Name bedeutet: der Mutige (griech.)

Akolyth / Diakon, Märtyrer
15. August 257 (?) in Rom


Bernhard Lang: Statue, 2008, am nach Tarsitius benannten Institut der Salesianer Don Boscos nahe der Katakomben des Callistus  in Rom
Bernhard Lang: Statue, 2008, am nach Tarsitius benannten Institut der Salesianer Don Boscos nahe der Katakomben des Callistus in Rom

Tarsitius, der Überlieferung nach ein 15-jähriger Knabe, der früh seine Eltern verlor und von seinem Onkel erzogen wurde, war Akolyth oder Diakon. Er wurde der Legende zufolge erschlagen, als er unterwegs war, um Kranken - nach anderer Überlieferung einer Schar von im Mamertine-Gefängnis eingesperrter Christen - die Gaben der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. zu bringen, weil er sich weigerte, den Römern diese Gaben auszuhändigen.

Spätere Legenden, so die Leidensgeschichte aus dem 6./7. Jahrhundert - bringen Tarsitius mit Papst Stephanus I. in Verbindung. Der habe während der Messe in der Katakombe von Lucina - Teil der heutigen Katakomben des Callistus - gefragt, wer sich traue, den gefangenen Christen die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. zu bringen, worauf sich Tarsitius meldete. Unterwegs lauerten ihm Spielkameraden auf, die von einem heidnischen Sklaven seines Onkels auf ihn angesetzt worden waren, forderten ihn zum Spielen auf und wollten nach seiner Weigerung wissen, was er in seinen Händen verberge; auch hierüber verweigerte er die Auskunft, worauf die Gleichaltrigen über ihn herfielen und ihn prügelten, bis ihn ein Stein tödlich am Kopf traf. Ein Christ fand den Leichnam mit den unversehrten heiligen Gaben und bestattete ihn im Grab von Papst Zephyrinus in den Callistus-Katakomben.

Glasfenster in der Kierch in Elléng in Luxemburg
Glasfenster in der Kirche in Ellange in Luxemburg

Papst Damasus I. rühmte Tarsitius: er sei, als er die heilige EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. zu Gläubigen trug, von heidnischem Pöbel überfallen und erschlagen worden und verglich ihn mit Stephanus. Nach Pilgerführern des 7. Jahrhunderts wurde Tarsitius im oberirdischen Grab des römischen Bischofs Zephyrinus bei den Katakomben des Callistus bestattet, später wurden seine Gebeine in die Kirche San Silvestro in Capite übertragen, dann in der Kirche San Lorenzo fuori le Mura an der Seite von Laurentius und Stephanus verehrt. Seit 2012 sind sie wieder nahe den Callistus-Katakomben in der dafür neu errichteten und Tarsitius geweihten Kirche des Istituto San Tarcisio der Salesianer

Im Stephansdom in Wien gibt es eine kleine Tarsitiusglocke.

Patron der Arbeiter, Akolythen, Ministranten und Erstkommunikanten

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Der Carcere Mamertino in Rom ist täglich von 8.30 Uhr bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 10 € - im Kombiticket mit dem Ausgrabungsgelände des Forum Romanum 12 €, bezahlbar nur mit Bank- oder Kreditkarte. (2017)
Die Katakomben des Callistus sind täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt beträgt 8 €. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.08.2018

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Tarzisius Eichenlaub, E-Mail vom Juni 2005
• Infotafel am nach Tarsitius benannten Institut der Salesianer Don Boscos nahe der Katakomben des Callistus in Rom

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.