Theodosia von Konstantinopel
Gedenktag katholisch: 18. Juli
Gedenktag orthodox: 29. Mai
Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.)
Theodosia trat in ein Nonnenkloster in Konstantinopel ein. Als 717 die Araber die Stadt belagerten, gelang es Kaiser Leo III. 718, sie zurückzuschlagen, aber er gestattete die Errichtung der ersten Moschee in Konstantinopel; da er aus Syrien stammte, kannte der Kaiser islamisches Denken und stand - entsprechend des strikten Bilderverbots im Islam - der weit verbreiteten Verehrung von Ikonen kritisch gegenüber. Als er anordnete, ein großes Bild Christi am Chalke-Tor, dem Palasttor, zu entfernen, kam es zu einem Aufruhr in der Bevölkerung. Theodosia und ihre Mitschwestern eilten zum Palasttor, wo ein Hofbeamter auf einer Leiter stand, um das Christusbild herunterzunehmen. Sie rüttelte an der Leiter, der Hofbeamte fiel herunter und starb. Theodosia wurde gefangen genommen, auf dem Hinrichtungsplatz wurde ihr das Horn eines Widders in die Kehle gestochen.
Theodosia wurde ab 843, nachdem Kaiserin Theodora II., „die Jüngere” die
Verehrung der Ikonen offiziell wieder eingeführt hatte, zu den meistverehrten Heiligen in
Konstantinopel und wurde als Vorkämpferin gegen den
Bildersturm verehrt. Die Reliquien von Theodosia wurden in der nach ihr benannten Kirche
bewahrt, die 1453 in ein Flottenarsenal der Osmanen und 1566 in die Gül-Moschee umgewandelt wurde. Der Name des Stadtteils
Ayakapi
- deutsch: Tor der heiligen Frau
in Istanbul bewahrt bis heute die Erinnerung an Thedosia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.08.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/18-juli-die-heilige-theodosia-von-konstantinopel;art4876,210119
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.