Ökumenisches Heiligenlexikon

Walter von Rebais

eigentlich: Gualterius
auch: Galterius, Guarterus, Galbertus
auch: von Pontoise

1 Gedenktag katholisch: 23. März
Niederlegung der Gebeine: 12. April
Übertragung der Gebeine: 6. Juli

Name bedeutet: Gebieter des Heeres (althochdt.)

Klostergründer, erster Abt in Pontoise
* um 1030 in Andainville in der Picardie in Frankreich
25. März 1095 oder 8. April 1099 in Pontoise in Frankreich


Gualterius war Benediktinermönch in Rebais; er wurde zum ersten Abt des 1069 gegründeten Klosters St-Martin in Pontoise gewählt und führte ein vorbildliches Klosterleben. 1072 begab er sich heimlich ins Kloster nach Cluny, lernte die Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. kennen und gilt als deren Wegbereiter. Auf Weisung von Papst Gregor VII. kehrte er aber in sein Amt zurück und setzte sich nun dort für Klosterreformen ein. 1092 nahm er an der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Paris teil, 1094 gründete er in Bertaucourt bei Amiens ein Benediktinerinnenkloster.

1153 wurden Gualterius' Gebeine im Kloster St-Martin in Pontoise durch Erzbischof Hugo von Rouen erhoben, dies bedeutete die Heiligsprechung und war die letzte nicht-päpstliche Heiligsprechung. 1170 bestätigte Papst Alexander III. diese Heiligsprechung.

Die ehemalige Abtei Cluny wurde 910 gegründet, 1088 bis 1130 wurde die dritte Kirche gebaut - bis zur Fertigstellung des Petersdomes in Rom die größte Kirche der Welt. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1789 aufgelöst, die Gebäude wurden verkauft und bis auf einen kleinen Rest mit zwei Kapellen und einem Turm abgerissen, 1928 wurden Fundamente ausgegraben, 1891 dort eine Hochschule für Ingenieurwissenschaften errichtet.

Kanonisation: 1153 durch Erzbischof Hugo von Rouen, 1170 bestätigt durch Papst Alexander III.
Patron der Gefangenen und Winzer; gegen Fieber, Rheumatismus und Augenleiden

Die - spärlichen - Reste des Klosters in Cluny sind täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 17 Uhr, im Juli und August bis 19 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 11 €. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.07.2024

Quellen:
• Chronik für Windows 5.11 - http://www.chronik.ch
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.