Ökumenisches Heiligenlexikon

Wardo

eigentlich: Gerhard Quadrus
auch: Famianus

1 Gedenktag katholisch: 8. August
nicht gebotener Gedenktag im Zisterzienserorden: 9. August

Name bedeutet: W = Q: der Vierte (latein.)
G: der Speerstarke (althochdt.)
F: der Berühmte (latein.)

Einsiedler, Mönch
* um 1090 in Köln in Nordrhein-Westfalen
8. August 1150 in Gallese am Tiber in Italien


Gerhard Quadrus, Sohn einer vernehmen Familie, verschenkte sein Erbe und unternahm 1108 eine Wallfahrt zu den sieben Pilgerkirchen in Rom, wo er dann für sechs Jahre blieb; 1114 pilgerte er nach Santiago de Compostela und lebte dann in einem Kosmas und Damian geweihten Kloster nahe Tui in Galicien. 1144 schloss er sich im Kloster Santa María la Real de Oseira bei Ourense dem neu gegründeten Zisterzienserorden an. 1147 brach er von dort auf zu einer Wallfahrt ins Heilige Land; auf der Rückreise kam er am 17. Juli 1150 nach Gallese, wo er mit seinem Pilgerstab eine Quelle entspringen ließ. Weil er krank wurde, blieb er im Ort und starb dort nach kurzer Zeit.

Basilika San Famiano mit Wardos Grab in Gallese
Basilika San Famiano mit Wardos Grab in Gallese

An Wardos Grab in Gallese sollen sich viele Wunder ereignet haben, deshalb erhielt er den Namen Famianus, über seinem Grab wurde ab 1244 eine ihm geweihte Basilika gebaut, der eine Pilgerherberge und ein kleines Kloster angeschlossen war. Wardos Leib ist bis heute unverwest.

Reliquien von Wardo liegen im Palazzo Altemps in Rom.

Kanonisation: Schon vier Jahre nach seinem Tod wurde Wardo 1154 als der Erste aus dem Zisterzienserorden von Papst Hadrian IV. heiliggesprochen.
Attribute: im Pilgerkleid, mit Stab Wasser aus einem Stein schlagend, mit Petrus und Paulus.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.07.2017

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Infotafeln an der der Basilika San Famiano in Gallese

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.