Ökumenisches Heiligenlexikon

Wichmann von Arnstein

1 Gedenktag katholisch: 2. November

Name bedeutet: Mann des Kampfes (althochdt.)

Prior, (Bischof), Mystiker
* um 1185 auf der Burg Arnstein nahe Harkerode bei Mansfeld in Sachsen-Anhalt
2. November 1270 in Neuruppin in Brandenburg


Ruine der Burg Arnstein nahe Harkerode
Ruine der Burg Arnstein nahe Harkerode

Wichmann, jüngstes Kind aus des Grafen Walter II. von Arnstein und der Gertrud von Ballenstedt, wahrscheinlich verwandt mit Mechthild von Helfta, wurde Prämonstratenser im Kloster an der Kirche Unser Lieben Frauen - die Klostergebäude sind heute Kunstmuseum, die Kirche Konzerthalle - in Magdeburg und 1210 dessen Propst. 1221 wurde er zum Bischof von Brandenburg an der Havel gewählt; der Papst versagte jedoch die Bestätigung.

Kirche Sankt Trinitatis des ehemaligen Klosters in Neuruppin
Kirche Sankt Trinitatis des ehemaligen Klosters in Neuruppin

1224 unterstützte Wichmann den Dominikanerorden bei der Gründung der Niederlassung - an der Stelle des heutigen Justizzentrums - in Magdeburg, verzichtete 1228/1229 auf sein Amt als Propst und trat 1233 selbst zu diesem Orden über. 1246 stiftete er zusammen mit seinem Bruder Gebhard das Dominikanerkloster mit der heutigen Kirche Sankt Trinitatis in Neuruppin und wurde auch dessen Prior.

Wichmann war mystisch begabt; sechs Briefe sind erhalten, fünf davon an Frauen gerichtet; Empfängerinnen waren die Zisterzienserinnen im Kloster Zimmern in Deiningen bei Nördlingen; auch Mechthild von Magdeburg hat wohl unter seinem Einfluss gestanden, ebenso die anderen Zisterzienserinnen im Kloster Helfta - im heutigen Stadtteil von Eisleben in Sachsen-Anhalt.

Wichmann wurde im Hof seines Klosters in Neuruppin bestattet. Über seinem Grab wurde seinem Wunsch gemäß eine Linde gepflanzt, die dort bis heute steht und regelmäßig blüht. Auch nach seinem Tod wurden Wichmann viele Wundertaten zugeschrieben. Zur Linde kommt er der Legende zufolge bis heute jedes Jahr in der Neujahrsnacht mit einer von zwei schneeweißen Pferden gezogenen Kutsche, um nach dem Rechten zu sehen.

In der Reformation wurde das Kloster in Neuruppin aufgelöst, die Kirche wurde 1564 zur evangelischen Kirche Sankt Trinitatis.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.09.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Infotafel in der Kirche Sankt Trinitatis in Neuruppin

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.