Vilmos Apor
deutscher Name: Wilhelm
Gedenktag katholisch: 2. April
Name bedeutet: willensstarker Schützer (althochdt.)
Vilmos war das siebte Kind des Barons Gabor Apor und der Komtess Fidelia Pálffy. Sein Vater war Leutnant, er starb, als Vilmos 6 Jahre alt war. Seine Mutter legte Wert auf die religiöse Erziehung ihrer Kinder, Vilmos besuchte das Kollegium Kalksburg der Jesuiten in Wien und das Jesuitengymnasium in Kalocsa im Komitat Bács-Kiskun. 1910 trat er ins Priesterseminar der Diözese Győr ein und ging zum Studium an die Theologische Fakultät nach Innsbruck. 1915 wurde er in Nagyvárad - dem heutigen Oradea - zum Priester geweiht.
Anfang 1917 wirkte Vilmos als MilitärkaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.
in Siebenbürgen, an Fronten des 1.
Weltkrieges, schließlich in Ostungarn. Im Mai 1917 wurde er Präfekt und Dogmatiklehrer im Seminar von Nagyvárad /
Oradea, 1919 Pfarrer in
Gyula an der Grenze zu Rumänien. Bei Königin
Marie von Sachsen-Coburg-Gotha
in Bukarest erreichte er die Freilassung
gefangener ungarischer Offiziere, die in Folge des Krieges verarmte Bevölkerung und die Flüchtling erhielten seine Hilfe.
Ab 1920 gab er die Monatszeitschrift Der katholische Kirchenkorrespondent von Gyula
heraus. Er war Mitglied des
Stadtrates und ab 1936 aktiv im katholischen nationalen Jungbauernrat; Gyula wurde bald ein Zentrum dieser Bewegung. Vilmos
Apor war auch Konventual-Kaplan ehrenhalber des Malteserordens. 1941 wurde er - kurz
nach seiner Ernennung zum Bischof von Győr -
Ehrenbürger der Stadt Gyula. 1943 wurde er Vizepräsident der Katholischen Volksallianz, einer Vereinigung konservativer
katholischer Politiker.
Zum Schutz getaufter Juden vor den 1939 erlassenen antijüdischen Gesetzen der ungarischen Regierung unter Miklós
Horthy wurde der Verein vom Heiligen Kreuz
gegründet, dessen Patron Vilmos Apor ab 1942 war. Als 1943 in
Győr ein Getto für Juden errichtet wurde,
schrieb er einen Protestbrief an den Innenminister. Als deutsche Truppen im März 1944 Ungarn besetzten, verschlechterte
sich die Situation der Juden weiter; Apor schrieb einen Brief an den Primas von Ungarn und unterstützte eine
katholisch-protestantische Protestaktion gegen die Misshandlung der Juden. Mit Hilfe Schwizer Freunde und Verwandten
gründete er ein Hilfswerk für die Juden. Auch andere Bischöfe forderte er auf, sich gegen die Judenverfolgung zu stellen.
Papst Pius XII. erließ dann tasächlich die Aufforderung an Kardinalprimas Seredi, ein Hirtenschreiben der ungarischen
Bischöfe gegen die Judenverfolgung zu erlassen; allerdings wurde es nie von den Kanzeln verlesen.
Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostungarn im Oktober 1944 übernahm eine nationalsozialistische Regierung die Macht
im noch nicht besetzten Westen von Ungarn; zusammen mit anderen Bischöfen unterzeichnete Apor einen Appell an die Regierung
Westungarn nicht zum Austragungsort für Rückzugsgefechte werden zu lassen
. Im März 1945 erreichten die russischen
Truppen die Stadt Győr; viele Verfolgte und
Flüchtlinge hatten Zuflucht in der bischöflichen Residenz gefunden. Am 30. März wollten russische Soldaten in den
Bischofssitz eindringen, Apor und sein Neffe stellte sich ihnen entgegen, sie wurden niedergeschossen, Apor starb am
Ostersonntag an den Folgen der Verletzungen.
Vilmos Apor wurde er in der Karmeliterkirche bestattet, weil die Kathedrale von Győr teilweise zerstört war. Die Überführung in die Ladislaus-Kapelle der Kathedrale wurde von der kommunistischen Regierung erst 1986 erlaubt.
Kanonisation: Vilmos Apor wurde am 9. November 1997 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.05.2021
Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Vilmos_Apor - abgerufen am 20.07.2023
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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