Advent - Beginn des Kirchenjahres
katholisch:
die Sonntage sind Feste I. Klasse Im alten Messbuch entspricht die I. Klasse einem Hochfest.,
die Wochentage bis zum 16. Dezember Feste III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Es gibt jedoch einigen Feste an den Freitagen der Fastenzeit, die die Tagesliturgie der geprägten Zeiten nicht verdrängen (also nicht gefeiert werden müssen und somit keine Feste II. Klasse sind), aber trotzdem gefeiert statt nur kommemoriert werden können (und somit höher stehen als die als „Gedenktag” III. Klasse bezeichneten, welche nur kommemoriert werden können).,
die Wochentage ab dem 17. Dezember sind Feste II. Klasse Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit) gefeiert und verdrängen in der Osterzeit und in der Zeit nach Christi Himmelfahrt die Tagesliturgie.
Macht hoch die Tür, aus Halle, 1704
Die Adventszeit lässt sich in ihren Anfängen bis ins 5. Jahrhundert und ins Gebiet um Ravenna in Italien zurück verfolgen. Damals wurde der Sonntag vor dem Fest der Geburt Christi der Vorbereitung hierauf gewidmet. In Rom gab es eine Adventsliturgie erstmals im 6. Jahrhundert. Diese Bußzeit vor dem Fest der Christgeburt dauerte ursprünglich wie die Passionszeit zur Vorbereitung auf das Osterfest 40 Tage, der Advent begann also um den 11. November, dem Martinstag.
Papst Gregor der Große setzte dann erstmals die Zahl von vier Adventsonntage fest. Diese Praxis hat sich aber nicht überall verbreitet, in Mailand in der ambrosianischen Liturgie Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. feiert man heute noch eine Adventszeit von sechs Wochen. Auch im mozarabischenDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Kalender in Spanien umfasst die Adventszeit sechs Sonntage, ebenso in der Syrisch-Orthodoxen und anderen Orientalischen Kirchen. In den Orthodoxen Kirchen beginnt die Fastenzeit zur Vorbereitung auf Weihnachten am 15. November, also knapp sechs Wochen vorher.
Im 13. Jahrhundert war es v. a. der Franziskanerorden, der die römische Praxis verbreitete. Papst Pius V. schrieb dann um 1570 die römische Adventsliturgie endgültig für die gesamte katholische Kirche - ausgenommen Mailand - fest.
Der 1. Adventssonntag ist der viertletzte Sonntag vor dem 25. Dezember, die Adventszeit endet mit Beginn des
Weihnachtstages. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter
einer Buß- und Fastenzeit als Vorbereitung auf das Christfest; seit 1917 ist in der katholischen Kirche das Adventsfasten
nicht mehr verpflichtend. Traditionell durfte in der Adventsszeit nicht getanzt und nicht geheiratet werden. Als
Beginn des Kirchenjahres wird der 1. Sonntag im Advent seit Mitte des 8. Jahrhunderts gefeiert. In
der <Koptischen Kirche und in der
Äthiopisch-Orthodoxen Kirche beginnt das Kirchenjahr am 29. August;
die Syrisch-Orthodoxe Kirche gedenkt am 29. August dieses
Jahresbeginns bei den Ägyptern
.
Die vier Adventssonntage haben jeweils ihr Thema und liturgisches Gepräge:
• Der 1. Adventsonntag thematisiert das Kommen des Herrn und im
Horizont vom Anfang der Geschichte bis zu ihrer Vollendung durch Christus; in der evangelischen Kirche erinnert er
besonders an den Einzug Jesu in Jerusalem
(Matthäusevangelium 21, 1 - 10).
• Der 2. Adventssonntag dient der Vorbereitung auf den kommenden Erlöser.
• Am 3. Adventssonntag steht Johannes der Täufer im Mittelpunkt.
• Der 4. Adventsonntag ist in der katholischen Kirche Maria, der Mutter
Gottes, gewidmet, in den protestantischen Kirchen thematisiert er allgemeiner die nahende Freude der Geburt Christi.
In der Syrisch-Orthodoxen Kirche ist der erste Sonntag des 40-tägigen Fastens vor Weihnachten der Verkündigung an Zacharias gewidmet, der zweite der Verkündigung an Maria, der dritte dem Besuch Marias bei Elisabeth, der vierte der Geburt Johannes des Täufers, der fünfte der Verkündigung an Joseph und der sechste den Vorfahren Jesu.
Im 11. Jahrhundert gab es den Straßburger
Adventsstreit
über die Frage, ob der 4. Adventsonntag und der Heiliger Abend auf
einen Tag fallen. Kaiser Konrad II. setzte auf einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
im Kloster Limburg bei Dürkheim am 3. Dezember
1038 durch, dass sich der Advent nicht verlängert, wenn der 4. Advent und der Heilige Abend auf einen Tag zusammenfallen;
die Adventszeit dauert dann nur drei Wochen. 1
Die Tradition des Adventskranzes ist noch jung, sie geht zurück auf
Johann Hinrich Wichern. Im Dezember 1838 entzündete er zum ersten
Mal im Rauhen Haus
in Hamburg jeden Tag
im Advent eine Kerze, später steckte er die Kerzen dann auf einen Holzkranz. Das Kerzenlicht symbolisiert Christus als das
Licht der Welt
(Johannesevangelium 8, 12). An Weihnachten erhellte dieser Lichterkranz dann feierlich den Saal. Dann
wurden die Wände des Saals mit grünen Zweigen geschmückt, 1860 wurde erstmals der Holzreifen mit Tannenreisig umwickelt,
damit war der Adventskranz wie man ihn heute kennt geboren. Dieser Brauch wurde rasch von evangelischen Familien
übernommen.
1925 erst hing erstmals solch ein Adventskranz auch in einer katholischen Kirche: in Köln, 1930 auch in München. Inzwischen ist der Brauch weltweit verbreitet. In der katholischen Kirche werden die häuslichen Adventskränze auch in der Kirche geweiht.
Der erste gedruckte Adventskalender erschien 1902 in der Evangelischen Buchhandlung in
Hamburg in Form einer Weihnachtsuhr, 1904 wurde
dem Neuen Tagblatt
in Stuttgart ein
Adventskalender als Präsent beigelegt. 1908 verließ der erste, wenn auch noch fensterlose, spezielle Adventskalender die
Druckpresse: Gerhard Lang, Pfarrersohn aus Maulbronn
in Württemberg, druckte als Münchner
Weihnachts- Kalender
farbige Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen zweiten, mit Zahlen von 1 bis 24 versehenen
Pappkarton geklebt werden konnten. Um 1920 erschienen die ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen auf dem Markt,
wohl im Jahr 1958 gab es den ersten mit Schokolade gefüllten Adventskalender.
Die katholische Kirche gewährt demjenigen Gläubigen Teilablass, der an einer öffentlich abgehaltenen Gebetsnovene zur Vorbereitung auf das Fest der Geburt des Herrn teilnimmt.
Eine Adventszeit kennen die Orthodoxen Kirchen nicht. Aber 40 Tage vor dem Weihnachtsfest beginnt eine Fastenzeit, während der Milch und tierische Produkte verboten sind: vom 15. November bis einschließlich 24. Dezember bereitet man sich so auf die Geburt von Jesus vor.
Bauernregel:
Ist's in der (ersten!) Adventwoch' kalt, / so dauert die Kält' noch Wochen halt.
1 ▲ Der Kaiser hatte sich bei einem Besuch in Straßburg über seinen Onkel geärgert: Bischof Wilhelm von Straßburg feierte 1038 den 1. Advent bereits am 26. November, weil der Heiliger Abend auf einen Sonntag fiel. Konrad aber wollte nicht schon am 26. November in Straßburg den 1. Advent feiern, sondern erst am 3. Dezember im Kloster Limburg bei Dürkheim. Dorthin lud er auf die Schnelle alle erreichbaren Bischöfe zu einer SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ein, die ganz in seinem Sinne entschied.
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
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• Handbuch der Ablässe, Normen und Bewilligungen. Deutsche Ausgabe des Enchiridion Indulgentiarum, Rosenkranz-Verlag, München 1971
• https://www.kathpress.at/goto/meldung/1826986/die-frage-nach-der-datierung-des-advents