Einführung Verzeichnis der Übersichten
17. Juli
1. † am Sonntag, dem 17. Juli 180, wurden in Karthago zu Blutzeugen, die heiligen Märtyrer von Scillium in Numidien, nahe Ischle im östlichen Algerien, genaue Lage unbekannt, nahe Douar esh-Shott, nämlich Speratus Nartzalus, Cittinus, Veturius, Felix, Aquilinus, Laetantius, Januaria, Generosa, Vestia, Donata, und Secunda, die auf Befehl des Prokonsuls Vigellius Saturninus, nach ihrem ersten Bekenntnis zu Christus in den Kerker geworfen wurden und, am darauffolgenden Tag, ans Holz gefesselt, da sie sich noch immer fest dazu bekannt hatten Christen zu sein und daher göttliche Verehrung dem Kaiser zu zollen abgelehnt hatten, zum Tode verurteilt worden sind, und am Hinrichtungsort, knieend einmütig Christus dankend, mit dem Schwert enthauptet worden sind.
2. † an einem 17. Juli, im 3. Jahrhundert, wurde in Amastris in Paphlagonien, heute in der Türkei, umgebracht, der heilige Märtyrer Hyazinth.
3. † an einem 17. Juli, um 300, wurden in Sevilla in Andalusien, für Christus umgebracht, die heiligen Jungfrauen und Märtyrinnen Justa und Rufina, die vom Statthalter Diogenianos verhaftet, durch harte Folterungen gequält, danach im Kerker durch Nahrungsentzug und verschiedene Peinigungen gefoltert wurden; schließlich gab Justa im Kerker ihren Geist auf, der Rufina jedoch wurde, während ihres Bekenntnisses zum Herrn, der Schädel zertrümmert.
4. † an einem 17. Juli, um 398, entschlief in Mailand in Ligurien, die heilige Jungfrau Marcellina, die Schwester des heiligen Bischofs Ambrosius (4. April 397/4), die in Rom in der Petersbasilika, am Epiphanietag, von Papst Liberius den Schleier ihrer Jungfrauenweihe erhalten hatte.
5. † an einem 17. Juli, um 417, entschlief in
Rom auf dem Aventinhügel, der Mann, der unter dem Namen Alexius als
Mann Gottes verehrt wird, der, wie die Überlieferung berichtet, sein
reiches Vaterhaus verlassen hat, um arm zu werden und unerkannt um
Almosen zu betteln.
Auf dem Aventin wurde die alte Kirche San
Bonifacio um das Jahr 1217 von Papst Honorius III. zusätzlich dem San
Alessio geweiht, da sie, nach der Legende, über dem Haus des heiligen
Alixius gebaut war. Die syrische Legende aus dem 5. Jahrhundert berichtet von
einem reichen römischen jungen Mann, der, festlich als Bräutigam
gekleidet, an seinem Hochzeitstag aus Rom geflohen ist und nach Edessa
ging, wo er arm und anspruchslos gelebt hat und auch einsam dort
gestorben ist. Die griechische Erweiterung dieser Legende aus dem 9.
Jahrhundert, berichtet zusätzlich, dass die Eltern dem Alexius, der garnicht
heiraten wollte, die Braut ausgesucht und das Hochzeitsfest
veranstaltet haben; außerdem sei er nach 17 Jahren der Abwesenheit als
armer Bettler wieder ins Elternhaus gekommen und habe dort, unter der
Treppe zum Keller, unbekannt hausen dürfen; erst nach seinem Tod sei er
erkannt worden, an einem kleinen goldenen Kreuz, das seine Mutter ihm
als Knaben geschenkt hatte. Er wurde zeitweise in Rom so verehrt, dass
Papst Innozenz XII. um 1695 seinen Gedenktag, den 17. Juli, zum
arbeitsfreien Feiertag erklärt hat.
6. † an einem 17. Juli, im 6. Jahrhundert, entschlief in Auxerre bei Lyon, der heilige Bischof Theodosius.
7. † am Samstag, dem 17. Juli 521, entschlief in Pavia in Ligurien, der heilige Bischof Ennodius, 84 J., der mit seinen Hymnen die Gedenkstätten und Kirchen der Heiligen geschmückt hat, und ein freigiebiger Spender seiner Reichtümern gewesen ist. Er stammte aus Arles und war ein liebenswürdiger junger Dichter, heiratete und wurde ein lebenslustiger Schriftsteller. Plötzlich fühlte er sich von Gott ganzheitlich berufen, stellte sich, mit Einverständnis seiner Frau, dem Bischof von Pavia ganz zur Verfügung, studierte Theologie, verfasste Schriften für den wahren Glauben und gegen die Irrlehren. Er verfasste eine Lebensbeschreibung des heiligen Epiphanius (21. Januar 496/5), seines Bischofs von Pavia, und eine vom heiligen Vinzenz von Lérin (24. Mai, um 450/7). Er wurde Bischof von Pavia und machte zwei Reisen in den Orient, auf Bitten des Papstes Hormisdas (6. August 523/4), um die auseinanderstrebenden Kirchen zur Einheit in Christus zu ermahnen, hatte aber keinerlei Erfolg. Zurück in seinem Bistum diente er der Kirche als guter Vertreter des Einen Guten Hirten.
8. † an einem 17. Juli, Mitte 7. Jahrhundert, entschlief in Turnhout, Tournay, bei Antwerpen, der heilige Fredegand, Saint Fregaud, der als Mönch aus Irland gekommen sein soll und ein Gefährte des heiligen Foillan (31. Oktober, um 655/3) und anderer Wandermönche, in der Pilgerschaft und in der Missionsarbeit, gewesen ist. Er soll auch ein Kloster gegründet haben.
9. † am Mittwoch, dem 17. Juli 821, wurde
beigesetzt im Kloster Winchcombe, im alten Königreich Mercia in
Süd-England, der heilige Kenelm, König der Mercier, der dort als
Märtyrer verehrt wird.
Im Jahr 821 starb König Cenwulf von Mercia
auf einem Kriegszug gegen Wales. Er hinterließ zwei Töchter und den
erst sieben Jahre alten Kronprinzen Kenelm, Cenelm. Eine seiner
Schwestern, die selber Königin werden wollte, ließ den jungen, eben
erst zum König gewordenen Kenelm, von seinem Erzieher im Wald ermorden.
Daher wird er vom Volk als Märtyrer verehrt. An der Stätte der
Ermordung steht die Wallfahrtskapelle Romsley. Am 17. Juli wurde der
Leichnam ins königliche Kloster Winchcombe überführt. Das Königreich
Mercia ist 918 untergegangen. Das Gebiet gehört heute zur Grafschaft
Gloucestershire.
10. † am Mittwoch, dem 17. Juli 855,
entschlief in Rom an Sankt Peter, der heilige Papst Leo IV., Romano
di Roma, erzogen in der Abtei Sankt Martin beim Petersdom, Verteidiger
der Heiligen Stadt gegen die Sarrazenen, der die leoninische Mauer
um den Vatikan bauen ließ, und Verfechter des Primates des heiligen Petrus.
Siehe auch 29. Juni, 1/70
11. † am Donnerstag, dem 17. Juli 1012, entschlief in Stockerau im Gebiet um Wien, der heilige Colman, irischer Nationalität, der, als Pilger zur Ehre Gottes zum Heiligen Land hin unterwegs, als wäre er ein feindseliger Spion angesehen, an einem Baum aufgehängt worden ist, der so im himmlische Jerusalem angekommen ist.
12. † an einem 17. Juli, einer von beiden, im Jahr 1009, oder im Jahr 1012, entschliefen in Nitra am Flusse Waag, heute Svorad, in den Karpaten, die heiligen Eremiten Zoerard-Andreas, und Benedikt-Stojslav, die, beide aus Polen auf Bitten des heiligen Königs Stephan I. (15. August 1038/7) nach Ungarn gekommen, in der Einsamkeit des Berges Zobor ein äußerst entbehrungsreiches Leben geführt haben.
13. † am Donnerstag, dem 17. Juli 1399, entschlief in Krakau, die heilige Hedwig, Jadwiga, 25 J., die, aus bosnischer Familie in Ungarn geboren, 10-jährig als Königin die Regierung in Polen übernommen hat, die mit dem Großfürsten Jagiello von Litauen, der seit seiner Taufe mit Namen Ladislas gerufen wurde, vermählt war und, gemeinsam mit diesem, den katholischen Glauben in Litauen ausgesät hat. Sie gründete in Prag ein Priesterseminar und bestimmte dafür ein hohes aszetisches und theologisches Niveau. 23-jährig gründete sie in Krakau die theologische Fakultät und stiftete dieser kurz darauf ihr gesamtes Vermögen. Am 8. Juni 1997 hat Papst Johannes-Paul II. sie in Krakau, anlässlich des 600. Jubiläums, heiliggesprochen.
14. † am Donnerstag, dem 17. Juli 1794,
wurden in Paris enthauptet, (s.u.) die seligen Karmelitinnen von
Compiègne, die Jungfrauen und Märtyrinnen: Mère Prioresse Thérèse du
Saint Augustine, Marie-Madeleine Claudine Lidoine, und ihre fünfzehn
Gefährtinnen aus dem Karmel von Compiègne. 1789 bestand der Konvent in
Compiègne aus 21 Ordensfrauen. Durch Dekret vom 13. Februar 1790 wurden
alle kontemplativen Orden im Königreich, zur Zeit der Französischen
Revolution, aufgehoben und ihr Eigentum verstaatlicht. Die Schwestern
anerkannten das Dekret nicht und blieben ihren Gelübden treu. 1792 hat
die Priorin mit allen Schwestern sich als Sühnopfer Gott angeboten, als
Bitte um den Fieden für Kirche und Staat. Am 14. September 1792 wurden
sie aus ihrem Kloster vertrieben, aber erneuerten täglich ihr Angebot
der Aufopferung. Am 23. Juni 1794, auf dem Höhepunkt des Terrors,
wurden sie verhaftet, in Paris eingekerkert, am 17. Juli vor Gericht
gestellt und zum Tode verurteilt, am selben Tag abends auf dem Place de
Nation von der Guillotine enthauptet; vor ihrer Enthauptung durch die
Guillotine, haben sie ihr Taufversprechen und ihre Ordensgelübde
öffentlich erneuert. Ihre Leichen wurden in einer Grube in dem nahen
Picpusgarten begraben; sie befinden sich dort noch heute, durch ein
ehrendes Denkmal bezeichnet.
Die Namen der elf Chorschwestern, der drei Laienschwestern
und der beiden Windenschwestern:
• 1. die selige Marie-Madeleine-Claudine Lidoine,
Thérèse du Saint Augustine, Priorin, 42 J.
• 2. die selige Marie-Anne Françoise Antoinette
Brideau, Mère Saint Louis, Subpriorin, 43 J.
• 3. die selige Marie-Anne Piedcourt, Sœur du
Jésus Crucifié, 79 J.
• 4. die selige Anne-Marie-Madelaine Thouret,
Sœur Charlotte de la Résurrection, Sakristanin, 79 J.
• 5. die selige Marie-Claude-Cyprienne Brard,
Sœur Euphrasie de la Conception Immaculée, 58 J.
• 6. die selige Marie-Fraçcoise-Gabrielle de
Croissy, Mère Henriette de Jésus, 49 J.
• 7. die selige Marie-Antoinette Anna Hanisset,
Sœ;ur Thèrèse du Cœur de Marie, 52 J.
• 8. die selige Marie-Gabrielle Trézelle, Sœur Thérèse du Saint Ignace, 51 J.
• 9. die selige Rose-Chrétienne de Neuville,
eine Witwe, Sœur Julie-Louise de Jésus, 53 J.
• 10. die selige Marie-Annette Pelras, Sœur
Marie-Henriette de la Providence, 34 J.
• 11. die selige Marie-Geneviève Meunier,
Sœur Constance, Novizin, 29 J.
• 12. die selige Angélique Roussel, Sœur
Marie du Saint-Esprit, Laienschwester, 52 J.
• 13. die selige Marie Dufour, Sœur de
Sainte Marthe, Laienschwester, 53 J.
• 14. die selige Elisabeth-Julie Vérolot,
Sœur de Saint François Xavier, Laienschwester, 30 J.
• 15. Cathérine Soiron, Tourière,
Windenschwester, 52 J. und ihre leibliche Schwester
• 16. Thérèse Soiron, ebenfalls
Windenschwester, Pfortenschwester, 46 J.;
die beiden letztgenannten waren, nach heutigem Brauch,
strenggenommen keine Ordensangehörigen, da sie nur private Gelübde
abgelegt hatten und nur für den Außendienst des Konventes zuständig
waren, also an der Pforte nach außen und an der Winde, der Durchreiche,
aus der Klausur heraus und nach innen in die Klausur hinein; beide
Schwestern waren seit 1772 im Dienst des Klosters.
15. † am Dienstag, dem 17. Juli 1900, wurde
im Gebiet von Zhujiaxizhuang bei Shenxian in der chinesischen Provinz
Hebei, umgebracht, der heilige Märtyrer Petrus, Baiduo Liu Ziyu, 57 J.,
der in der von der Sekte der Yihutuan geführten Verfolgung, im
Boxeraufstand, entgegen den Versuchen seiner Freunde, vor dem Mandarin
fest im christlichen Glauben verblieben ist und deswegen vom Schwert
durchbohrt worden ist.
Siehe auch 9. Juli, 1/97
16. † Papst Johannes-Paul II.
hat vier Märtyrer aus der Slowakei seliggesprochen
• am 4. November 2001 in Rom: den Bischof Pavol Gojdic (1)
und den Priester Metody Trcka (2)
• am 14. September 2003 in Bratislawa: Bischof Vasil Hopko
(3) und die Jungfrau Zdenka Schelingnova (4)
• 1. † am Sonntag, dem 17. Juli 1960, entschlief im
Gefängnishospital von Leopoldov in der Slovakei, der selige Bischof und
Märtyrer Pavol Gojdic, an seinem 72. Geburtstag, geboren aus einer
ruthenischen Priesterfamilie in Ruské Pekl bei Presov in der
Ost-Slowakei, erhielt er in der Taufe den Namen Peter. 23-jährig wurde
er zum Priester geweiht und war dann einige Jahre tätig als Vikar,
Vize-Pfarrer und Leiter der Amtsgeschäfte des Bischofs. 1922 trat er in
den Basilianerorden ein in Cernecia Hora bei Mukacev und nahm den
Klosternamen Pavol an. Sein Wunsch nach Einsamkeit ging nicht in
Erfüllung; 1926 wurde er zum ApostolischenAdministrator der Eparchie
Presov ernannt. Als erste Amtshandlung konnte er den Hirtenbrief
anlässlich des 1100. Geburtstages des heiligen Slavenapostels Cyrill
(14. Februar 869/1) unterschreiben. Im Jahr darauf wurde er zum
Weihbischof geweiht und zwar in der Kirche San Clemente in Rom.
Bei der folgenden Privataudienz bei Papst Pius XI. überreichte der Papst
ihm ein goldenes Kreuz mit den Worten: Dieses
Kreuz ist nur ein unzulängliches Sinnbild für die großen Kreuze, die
Gott dir auferlegen wird, mein Sohn, in deinem bischöflichen Dienst.
Sein Wahlspruch war: Gott ist die Liebe - also lasst uns ihn lieben.
Er arbeitete besonders für die geistliche und geistige Bildung der
Priester und der Gläubigen. Er errichtete Pfarreien in Prag, Preßburg
und anderswo; in Presov gründete er ein Waisenhaus und ein kirchliches
Gymnasium; er verbesserte das Priesterseminar und die
Lehrerbildungs-Akademie; er gründete eine Zeitschrift Da
prijdet carstvije Tvoje - Dein Reich komme.
1939 wurde er zusätzlich Apostolischer Admnistrator von Mukacev inder
Slovakei., schließlich am 8. August 1940 zum Bischof von Presov. Am 15.
Januar 1946 übertrug ihm der Papst die Jurisdiktion über alle unierten
Katholiken, griechisch-katholisch genannt, in der Tschechoslowakei. Die
Machtübernahme der Kommunisten 1948 brachte den Unierten das Ansinnen,
sich der russisch-orthodoxen Kirche zu unterwerfen. Der Bischof und
seine Gläubigen lehnten dies ab. Am 28. April 1950 wurde er verhaftet
und interniert. Vom 11. bis 15. Januar 1951 wurde der Prozess gegen drei
unierte Bischöfe geführt, gegen die Bischöfe Vojtassak, Buzalka und
Gojdic. Sie wurden zu hohen Geldsptrafen, Zuchthausstrafen und Verlust
aller bürgerlichen Rechte verurteilt. Der Bischof hatte schwerste und
demütigende Arbeiten zu tun. Bei einer Amnestie 1953 wurde seine
Zuchthausstrafe in 25 Jahre Gefängnis verwandelt - er war 66 Jahre alt
und durch die Kerkerhaft gesundheitlich geschwächt. Mehrmals wurde ihm
im Tausch für die Anerkennung Moskaus die Freiheit und sogar der Titel
eines Patriarchen über alle Orthodoxen in der Tschechoslovakei
angeboten; er hat jedesmal abgelehnt. Ein Telegramm von Papst Pius XII.
anläßlich seines 70. Geburtstags am 17. Juli 1958, das ihm
überraschenderweise sogar ausgehändigt wurde, war eine seiner letzten
großen Freuden und Tröstungen. In seinen letzten Tagen im
Gefängnishospital, durfte einer seiner Priester ihm noch das
Bußsakrament spenden. Er wurde begraben auf dem Gefängnisfriedhof in
Leopoldov. 1968 erlaubten die kommunistischen Behörden seine
Übertragung in die Krypta der griechisch-katholischen Kathedrale Sankt
Johannes Baptist in Presov. Am 27. September 1990 wurde Bischof Goijdic
offiziell rehabilitiert und mit dem Masaryk-Orden II. Klasse und dem
Pribina-Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Papst Johannes-Paul II. Betete
an seinem Grab, bei seinem Besuch in der Slowakei am 14. September
2003, dem Tag, an dem er auch den Mitbischof und Märtyrer von Pavol
Gojdic, nämlich Vasil Hopko (23. Juli 1970/12), seliggesprochen hat.
Pavol Gojdic wurde bereits am 4. November 2001 seliggesprochen.
• 2. † am Montag, dem 23. März 1959/12, entschlief im
Gefängnishospital in Leopoldov in der Slowakei, der selige Priester und
Märtyrer Metody Dominik Trcka, 72 J., geboren in Frydland bei
Ostravici, damals k.u.k. Österreich, heute Tschechische Republik. Den
Abschluss seines Gymnasiums erreichte er bei den Redemptoristen in
Cervenka; 18-jährig trat er in den Redemptoristenorden ein und empfing
1910 in Prag die Priesterweihe. Nach Volksmissionsarbeiten von Prag
aus, arbeitete er im 1. Weltkrieg in Pilsen, Plzen, vor allem in der
Flüchtlingsseelsorge unter Kroaten, Slowenen und Ruthenen. Schon
während seines Studiums hatte er den Wunsch geäußert, unter den
Katholiken des orientalischen Ritus wirken zu dürfen. 1919 versetzte
sein Provinzial ihm nach Lviv, Lemberg, wo er sich mit der Sprache und
den Besonderheiten der Unierten vertraut machte; dort legte er sich den
Namen Metody zu. 1921 gründete er mit einem Mitbruder in
Stropkov, in der Ost-Slowakei, das erste Redemptoristenkloster mit
beiden Riten, dem lateinischen und dem slawischen; drei Jahre später
wurde er dort Oberer. 1931 wurde das Kloster in Michalovce hinzu
gegründet und Metody pendelte zwischen beiden Häusern und
Seelsorgsbezirken. Damals wurde er auch Apostolischer Visitator für die
Basilianerinnen in Presov und Uzhorod. Bis 1942 blieb er Oberer. Im 2.
Weltkrieg machte der slowakische Staat den Unierten viel Ärger, den
besonders Pater Metody zu spüren bekam. Nach dem Krieg wurde es zuerst
besser und konnten die Redemptoristen am 21. Dezember 1945 kanonisch
die slovakische Vizeprovinz mit Sitz in Michalovce errichten, zu deren
Vize-Provinzial am folgenden 23. März Pater Metody ernannt wurde. Die
Redemptoristen konnten auch ihre Tätigkeiten in Stropkov ausweiten,
Volksmissionen durchführen und Veröffentlichungen herausgeben. Mit der
Machtübernahme durch die Kommunisten 1949 war jede Freiheit am Ende und
in der Nacht vom 13. April 1950 wurden alle Ordensleute in verschiedene
Konzentrationslager verbracht. Pater Metody wurde in Sabinov überascht
und ins Lager Podolinec gebracht, von dort ins berüchtigte Lager
Leopoldov. Während des Prozesses am 12. April 1952 wurde er der
Zusammenarbeit mit Bischof Gojdic angeklagt, weil er dessen
Hirtenbriefe verbreitet und kirchliche Informationen über sein Kloster
in Prag nach Rom weitergegeben hatte; dies wurde ihm als Spionage
angerechnet und er wurde zu 12 Jahren Kerkerhaft verurteilt, die er in
den Gefängnissen in Ilava, Mirov und schließlich, ab April 1958,
Leopoldov verbringen musste. Geistlich und geistig blieb er, trotz
aller Entbehrungen und Entehrungen, ungebrochen. Weihnachten wurde er
von einem Aufseher dabei überascht, leider ein Weihnachtslied zu
singen; daraufhin wurde er in eine Strafzelle eingesperrt und
dort holte er sich eine Lungenentzündung. Ein Mithäftling, ein Arzt,
setzte seine Verlegung in das Gefängnishospital durch, aber dort wurde
er nur isoliert, schlecht behandelt und schließlich in seine alte Zelle
entlassen. Er entschlief, nachdem er offen seinen Peinigern vergeben
hatte. Auf dem Gefängnisfriedhof begraben, wurde er 1969 bei der
Wiederzulassung der griechisch-katholischen Kirche, von seinen
Mitbrüdern exhumiert und auf den Klosterfriedhof Michalovec überführt.
Er wurde am 4. November 2001, zusammen mit Bischof Gojdic,
seliggesprochen.
• 3. † am Freitag, dem 23. Juli 1976/12, entschlief in Presov,
Slowakei, der selige Bischof und Märtyrer Vasil Hopko, 72 J., geboren
in Hrabské, von griechisch-katholischen Eltern. Er wurde am 3. Februar
1929 in Presov zum Priester geweiht durch Bischof Pavol Gojdic (hier
oben Nr. an 1. Stelle). Er wirkte 7 Jahre als Pfarrer in Pakostov und
Prag. 1936 kehrte er zurück nach Presov, als Spiritual des
Priesterseminars der Eparchie. Im April 1940 erwarb er den
Magister-Titel in Theologie an der Universität Bratislava, Pressburg.
In den Kriegsjahren war er Sekretär des Bischofs und zugleich Professor
für Moraltheologie und Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät
Presov. Ab 1946 war er drei Jahre Redakteur der Monatsschrift Blahovistnik
und veröffentlichte viele Artikel und auch Bücher über geistliche
Angelegenheiten. Auf Antrag seines Bischofs Gojdic wurde er 1947
Weihbischof von Presov. 1949 kamen die Kommunisten an die Macht und es
begann sofort die atheistische Kirchenverfolgung mit der Verfolgung der
Bischöfe der zur Vernichtung bestimmten griechisch-katholischen Kirche.
Beide Bischöfe, Gojdic und Hopko, wurden in Isolationshaft festgesetzt.
Bischof Hopko litt 26 lange Jahre, 1950 überwacht, 1950 in einem
Kloster interniert, 1951 wegen Hochverrat zu 15 Jahren
Gefängnis verurteilt, 1964 wegen Krankheit freigelassen, aber nicht
frei, zuerst untergebracht bei einem griechisch-katholischen Priester,
dann in einem Altersheim für Priester. 1968 wurde das Urteil gegen ihn
aufgehoben, er aber nicht rehabilitiert. Nach seinem Tod wurde eine
Obduktion vorgenommen und es wurden noch immer Reste von Arsen
gefunden, die nachweislich in kleineren Dosen über Jahre ihm
verabreicht worden waren. Er wurde am 14. September 2003
seliggesprochen, beim Papstbesuch in der Slowakei.
• 4. † am Sonntag, dem 31. Juli 1955/18, erlag, im Krankenhaus
in Trnava, ihren Entbehrungen, die selige Jungfrau und Märtyrin Zdenka
Cecilia Schelingnová, 38 J., geboren in Krivá in der Slowakei.
20-jährig trat sie bei den Caritasschwestern vom Heiligen Kreuz
ein und erhielt den Namen Zdenka, Sidonie. Zur Krankenschwester
ausgebildet, versah sie ihren Dienst an der radiologischen Abteilung
des Öffentlichen Krankenhauses in Bratislava, Preßburg. Nach der
Machtübrnahme durch die Kommunisten 1948 wurden auch Priester und
Seminaristen in diesem Krankenhaus behandelt; für ihre Freiheit opferte
Schwester Zdenka ihr Leben auf, damit sie nicht nach Sibirien
verschleppt und dort zugrundegerichtet würden. In der Nacht zum 20.
Februar 1952 gelang ihr, dem Priester Stefan Kostial zur Flucht zu
verhelfen. Weitere Versuche misslangen. Am 29. Februar wurde sie
verhaftet, verurteilt und unbeschreiblich gefoltert. Am 17. Juni 1952
wurde sie in einem Schauprozess wegen Hochverrat zu 12 Jahren
Gefängnis verurteilt. Nach anderthalb Jahren wurde bei ihr ein Tumor
festgestelt, aber die medizinische Behandlung war nicht erfolgreich.
Nach drei Jahren Haft wurde am 7. April 1955 eine Amnestie für sie
erreicht, damit sie nicht im Gefängnis zugrundegehe. Sie wurde ins
Krankenhaus nach Trnava gebracht, aber nur um dort zu sterben. Sie
wurde auf dem Friedhof von Podunajské Biskupice, nahe Bratilava,
begraben. 1970 wurde sie voll rehabilitiert. Am 14. September 2003 hat
Papst Johannes-Paul II. sie bei seinem Besuch in der Slowakei
seliggesprochen.
In Metz: der heilige Livarius, Märtyrer von Marsal, † 451, oder um 900
aus dem
MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln