Adalbero von Würzburg
Gedenktag katholisch: 6. Oktober
gebotener Gedenktag im Bistum Würzburg und Linz
Name bedeutet: edler Bär (althochdt.)
Adalbero, Sohn des Kärntner Markgrafen Arnold von Lambach-Wels, studierte an der Domschule im Andreaskloster - an der heutigen Kirche St. Burkhard - in Würzburg und in Paris. Er wurde vermutlich HofkaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. von König Heinrich III. und war mit den späteren Bischöfen Gebhard von Salzburg und Altmann von Passau befreundet. 1045 ernannte Heinrich III. ihn als Nachfolger von Bruno zum Bischof von Würzburg. Adalbero unterstützte die Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. und reformierte das Kloster Münsterschwarzach am Main, er vollendetze 1075 den Neubau des damals Andreas geweihten Würzburger Domes und gründete das Stift Neumünster. Er war zunächst Anhänger der Könige Heinrich III. und Heinrich IV. - letzterer war möglicherweise sein Patenkind -; ab 1057 hielt er sich häufiger am Königshof auf.
Im Investiturstreit stellte Adalbero sich 1076 trotz seiner engen Verbindungen zum Königshaus auf die Seite von Papst Gregor VII.; auch nach Canossa ließ er sich nicht auf Kompromisse ein, sondern beteiligte sich 1077 an der Wahl und Krönung des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden in Mainz. Daraufhin konnte er nicht mehr in seine königstreue Bischofsstadt zurückkehren; König Heinrich IV. und die SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Mainz erklärten ihn dann im Jahr 1085 für abgesetzt. Er musste sein Bistum verlassen, konnte 1086 dank der Unterstützung durch Rudolf von Rheinfelden kurz nach Würzburg zurückkehren und musste dann wieder fliehen. Bis zu seinem Tod lebte er dann in seinem Schloss in Lambach, das er 1056 zu einem Benediktinerkloster umgewandelt und mit Mönchen aus Münsterschwarzach besiedelt hatte.
Adalbero wurde in der von ihm 1089 geweihten neuen
Kirche des Klosters Lambach bestattet. Seine
Verehrung setzte im 17. Jahrhundert ein und führte zu seiner Kanonisation. Bis heute wird er in Lambach verehrt; im
September, am Jahrestag der Erhebung der Gebeine
, wird Adalberos
Reliquienschrein durch die Stiftsgemeinde getragen.
Im Jahr 2009 wurde Adalberos Skelett von Spezialisten der Gerichtsmedizin in Salzburg untersucht: Er war 178 Zentimeter groß. Sein Skelett trägt Spuren schwerer Verletzungen. Bei einem Sturz dürfte er sich mehrere Rippen gebrochen haben, die dann verheilten. Neben dem schlechten Zustand seiner Zähne wurden auch mehrere Wirbelkörperfrakturen, aber auch ein guter Ernährungszustand festgestellt. Reliquien kamen auch nach Würzburg und werden dort im Neumünster verwahrt.
Kanonisation: 1883 wurde Adalberos Verehrung als Heiliger von Papst Leo XIII. approbiert.
Die
Neumünster-Kirche in Würzburg ist montags bis
freitags von 8 Uhr bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2020)
Der Dom in Würzburg ist werktäglich von
10 Uhr bis 18 Uhr, sonntags von 13 Uhr bis 17.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2020)
Der Dom in Mainz ist werktäglich von
11 Uhr bis 16 Uhr, sonntags von 13 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.02.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Programm und Abstractband zum zweiten österreichischen Archäometrie-Kongress 13. & 14. Mai 2010, Universität
Salzburg, IFFB Gerichtsmedizin, Eigenverlag c/o Universität Salzburg, Salzburg 2010
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I,
Hamm 1990
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.