Æthelwold von Winchester
auch: Ethelwold
auch: von Abingdon
Gedenktag katholisch: 1. August
Übertragung der Gebeine: 10. September
Name bedeutet: durch Adel glänzend (althochdt.)
Æthelwold aus adliger Familie wurde am Hof von König Æthelstan erzogen und nach 935 zum Priester geweiht. Er wurde dann
Mönch in Glastonbury, wo
Dunstan von Canterbury die Regel der
Benediktiner einführte und Æthelwold seine Studien fortsetzte. Er wollte seine
Studien über das Klosterleben mit einer Reise nach
Cluny erweitern, aber der König verweigerte die
Reiseerlaubnis und ernannte ihn zum Abt im Kloster in
Abingdon; dort wohnten damals
WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören.;
manche waren verheiratet, Æthelwold hielt sie für unrein
und ersetzte sie durch Mönche. Das Kloster entwickelte sich
unter seiner Leitung zu einer Stätte der Gelehrsamkeit, Musik und Dichtkunst wurden gepflegt, illuminierte Handschriften
entstanden. Æthelwold lebte streng asketisch, nach dem Beten der Matutin um 3 Uhr in der Nacht legte er sich nicht mehr
schlafen. Er war auch künstlerisch und handwerklich begabt und arbeitete in seinem Kloster als Bauarbeiter, bis er sich
beim Sturz von einem Gerüst Rippen brach.
Von Abingdon aus sandte Æthelwold einen
Mönch ins Kloster nach Fleury - das heutige
St-Benoît-sur-Loire - und nach
Corbie, um das Klosterleben in England nach dem
Vorbild der Klosterreformen auf dem Kontinent zu erneuern; dazu verfasste er die Regularis Concordia Anglicae
Nationis
, die Zusammenschau der Regeln der englischen Nation
. Für einige Zeit hatte er in Abingdon auch den
späteren König Edgar „den Friedfertigen” in seiner Obhut, der
Æthelwold nach seiner Thronbesteigung 963 zum Bischof von
Winchester ernannte.
964 ließ Æthelwold die WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören.
der Kathedrale in Winchester mit Unterstützung
des Königs durch eine bewaffnete Armee vertreiben und ersetzte sie mit Erlaubnis des Papstes durch Mönche aus
Abingdon. Mit Unterstützung der großen
Grundherren erneuerte Æthelwold die Klöster in Ostengland, so in
Ely, und führte in ihnen die
Benediktinerregel ein. Mit seiner ins Englische übersetzte Regel und einem neuen
Buch mit Hymnen, das er mit volkssprachlichen Erläuterungen versah, setzte er den Standard der Altenglischen Sprache. Er
förderte die Buchkunst - die berühmt wurde für die Buchmalereien im Winchester-Stil
-, zudem initiierte er ab 971
den Umbau der Kathedrale in Winchester, die damit zu einer der größten Kirchen in Europa wurde und eine der mächtigsten
Orgeln erhielt; am Bau wirkte Æthelwold selbst mit; in die Kathedrale ließ er die
Reliquien von Swithun von Winchester,
überführen, dessen Verehrung er förderte. Ælfrik von Canterbury und andere Schüler
bekundeten ihren Respekt, zeichneten aber auch das Bild einer kompromisslosen Persönlichkeit. Ob seiner Rigorosität war
Æthelwold mindestens einmal Ziel eines Giftanschlags, den er aber überlebte. Im Alter litt er an Magen- und Beinbeschwerden.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 24.07.2018
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Tagesheiliger-1-August-Der-heilige-Aethelwold-von-Winchester;art312,180549
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.