Agricola
Gedenktag katholisch: 4. November
Fest im Erzbistum Bologna
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
Weihe der Kirche in Clermont, in der Gebeine liegen: 14. Mai
Name bedeutet: der Landmann (latein.)
Agricola war der Legende gemäß ein christlicher Edelmann in Bologna, dessen Haus die heutige Krypta San Zama unter der Klosterkirche Santi Naborre e Felice - der Kathedrale bis 906 - war. Agricola wurde demnach in der Verfolgung unter Diokletian gefangen genommen, weil er seinen Sklaven Vitalis zum Christentum bekehrt und freigelassen hatte. Er starb in der damaligen Arena - an der Stelle der Kirche Santi Vitale e Agricola in Arena, mit zahllosen Nägeln ans Kreuz geschlagen.
Bischof Ambrosius von Mailand ließ 393 die Gebeine von Agricola und Vitalis erheben, die auf einem jüdischen Friedhof in Bologna gefunden worden waren und verfasste ihre Legende. Ambrosius barg selbst Kreuz und Nägel und brachte diese nach Florenz zur Weihe der neuen Basilika San Lorenzo. Um 440 wurde in Bologna durch Bischof Petronius von Bologna die Kirche Santi Vitale e Agricola erbaut - heute eine der sieben Kirchen im Komplex Santo Stefano - und dort wurden ihre Reliquien verehrt. 1019 wurde in diesem Komplex die Krypta unter der Kirche del Crocifisso eingerichtet und die Gebeine dorthin gebracht, um sie vor Räubern zu schützen.
Schon Paulinus von Nola und Victricius von Rouen berichteten von den beiden. Die Verehrung breitete sich rasch in Italien und weiter aus. Bischof Namatius holte Reliquien von Vitalis und Agricola aus Ravenna nach Arvernis - dem heutigen Clermont-Ferrand - und weihte ihnen die um 455 unter ihm erbaute Kathedrale.
Die Krypta San Zama unter der Klosterkirche
Santi Naborre e Felice in Bologna ist werktags von
17 Uhr bis 19 Uhr und sonntags von 9 Uhr bis 11.30 Uhr geöffnet. (2023)
Der Komplex der sieben Kirchen von San Stefano
in Bologna ist für Touristen täglich von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
(2023)
Die Kathedrale in Clermont-Ferrand ist werktags
von 7.30 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr, sonntags von 9.30 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.06.2024
Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XXI, Nordhausen 2003
• https://it.wikipedia.org/wiki/Vitale_e_Agricola - abgerufen am 21.04.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Basilica_di_Santo_Stefano_(Bologna)#Basilica_dei_protomartiri_San_Vitale_e_Sant'Agricola - abgerufen am 21.04.2023
• NN: Abbazia di Santo Stefano. Letteraria Basilica Santuario Santo Stféfano, Bologna o. J. (2023)
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.