Ökumenisches Heiligenlexikon

Aldhelm von Sherborne

angelsächsischer Name: Ealdhelm
auch: Adelmus
auch: von Malmesbury

1 Gedenktag katholisch: 25. Mai
Übertragung der Gebeine: 31. März, 30. August
in London: Übertragung der Gebeine: 5. Mai

1 Gedenktag anglikanisch: 25. Mai

Name bedeutet: edler Schützer (althochdt.)

erster Abt in Malmesbury, Bischof von Sherborne
* um 639 in Wessex in England
25. Mai 709 in Doulting bei Malmesbury in England


Wandplastik in der katholischen Kirche St. Aldhelm in Malmesbury
Wandplastik in der katholischen Kirche St. Aldhelm in Malmesbury

Aldhelm war ein Verwandter - möglicherweise der Sohn - von König Kentwine von Wessex, er wurde in Malmesbury von Maildulph von Malmesbury erzogen. Profunde Kenntnisse lateinischer Literatur erhielt er später durch Missionare in Canterbury; so wurde er der erste Angelsachse, der die klassische Bildung pflegte. Viele seiner lateinischen Werke sind erhalten, darunter bis heute von Bedeutung der Lobpreis der jungfräulichen Askese und des Klosterlebens von Männern und Frauen nach dem Vorbild der Maria, De laude virginitatis, ein Brief an eine Äbtissin namens Hildilitha, wie die meisten seiner Schriften in Hexametern geschrieben, hier mit 2904 Versen. Die Epistula ad Acircium, Briefe an Alfred von Northumberland, enthalten einen Abschnitt über die Symbolik der Siebenzahl und hundert Rätsel in Hexametern von hohem kulturgeschichtlichem Wert. Die Carmina ecclestiastica, kirchliche Lieder sind kurze Gedichte, insgesamt mit 428 Versen. Durch Aldhelm wurde Malmesbury neben Canterbury zum Mittelpunkt klassischer und kirchlicher Bildung.

Aldhelm lebte asketisch; so rezitierte er den gesamten Psalter, indem er bis zum Nacken in eiskaltem Wasser stand. 661 wurde er Benediktinermönch und Lehrer in verschiedenen Klöstern, 674 zum Priester geweiht und wirkte dann als Missionar in Wessex. 675 wurde er erster Abt in Malmesbury; unter seiner Leitung erblühte das Kloster und wurden die Tochterklöster in From und Bradford-on-Avon gegründet; dort steht noch heute eine Kapelle. Er gründete auch mehrere Kirchen. Bei einer Romfahrt zu Papst Sergius I. um 690 erhielt er für sein Kloster die Befreiung von der bischöflichen Gerichtsbarkeit und das Recht zur freien Abtswahl. Im Osterfest-Streit gelang ihm danach die Einigung mit den Christen in Devonshire und in Cornwall auf das römische Datum. 705 wurde er Bischof der durch Teilung von Wessex neu gegründeten Diözese Sherborne, blieb aber auch Abt in Malmesbury. Schon zu Lebzeiten und nach seinem Tod wurden ihm viele Wunder zugeschrieben.

Aldhelm wurde in der Michaelskirche in Malmesbury bestattet.

Kanonisation: Aldhelm wurde 1080 heiliggesprochen.

Catholic Encyclopedia

Schriften von Aldhelm gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 09.04.2020

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck, 1988
• https://www.newadvent.org/cathen/01280b.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.