Ökumenisches Heiligenlexikon

Alois Grimm

1 Gedenktag katholisch: 11. September

Name bedeutet: der ganz Weise (latein. Form von Alwis, althochdt.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
* 24. Oktober 1886 Külsheim in Baden-Württemberg
11. September 1944 in Brandenburg an der Havel in Brandenburg


Geburtshaus von Alois Grimm in Külsheim
Geburtshaus von Alois Grimm in Külsheim

Alois Grimm trat 1907 in Feldkirch in den Jesuitenorden ein, 1918 wurde er zum Priester geweiht. Er wirkte ab 1928 als Lehrer und Jugenderzieher an der Stella Matutina, dem Gymnasium des Jesuitenordens in Feldkirch und nach dessen Schließung durch die austrofaschistische Dollfuß-Regierung 1933 und der Verlegung nach St. Blasien im Schwarzwald am dortigen Kolleg. Nachdem auch dieses 1939 durch die Nationalsozialisten zwangsweise geschlossen wurde, kehrte Grimm nach Feldkirch zurück und wirkte als Prediger und Seelsorger. Seine Kontakte zu Jugendlichen, die er über das gewaltsame Wesen des NS-Regimes aufzuklären versuchte, sowie sein offenes Kanzelwort in der Nikolauskirche waren den Nazis ein Dorn im Auge. Zwei als Konversionsbewerber verkappte Spitzel der Gestapo missbrauchten sein Vertrauen und lieferten ihn aus.

In seinem letzten Brief schrieb Alois Grimm:
Trauert nicht über mich. Ich gehe heim, ihr müsst noch ausharren. Ich gebe mein Leben für das Reich Gottes, das kein Ende nimmt, für die Gesellschaft Jesu, für die Jugend, für die Religion unserer Heimat. Ich bemühe mich, durch mein Sterben den Tod des Heilands zu verherrlichen und ihm ähnlich zu werden.

Im Oktober 1943 wurde Pater Grimm nach der Messe in der Antoniuskapelle in Feldkirch verhaftet unter der damals üblichen Anschuldigung der Wehrkraftzersetzung und zunächst ins Gestapo-Gefängnis nach Innsbruck, dann gleich weiter nach München und später nach Berlin überstellt. Im August 1944 fand die Verhandlung vor dem Volksgerichtshof statt- im Gebäude des ehemaligen Wilhelms-Gymnasiums, das beim Luftangriff im Februar 1945 zerstört wurde und an dessen Stelle heute das Sony-Cewnter steht. Grimm wurde mit 24 anderen Verurteilten im Zuchthaus in Brandenburg-Görden zum Schafott geführt.

In seinem Geburtsort Külsheim ist die Straße an seinem Geburtshaus und die Schule nach Alois Grimm benannt, an der Kirche erinnert ein Gedenkstein an ihn. Auch an anderen Orten seines Wirkens, so in Feldkirch, sind Straßen und Schulen nach Alois Grimm benannt.

Die im ehemaligen Kommandantenhaus des Zuchthauses eingerichtete Gedenstätte in Brandenburg-Görden ist donnerstags und freitags von 13 Uhr bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.10.2023

Quellen:
• http://dioezesefiles.x4content.com/page-downloads/direktorium_ibk.pdf
• Franz Daxecker, http://www.bautz.de/bbkl/g/grimm_al.shtml
• http://www.kath-kirche-vorarlberg.at/organisation/katholisches-bildungswerk-vorarlberg/artikel/gedenkfeier-und-vortrag-in-erinnerung-an-pater-alois-grimm-sj-1886-1944

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.