Andreas Hyanzinth Longhin
italienisch: Andrea Giacinto
Taufname: Bonaventura
Gedenktag katholisch: 26. Juni
Name bedeutet: A: der Mannhafte (griech.)
H: die Hyazinthe (griech.)
Hyazinth war in der griech. Mythologie der Geliebte des Apoll; als er
getötet wurde, wuchs aus seinem Blut die nach ihm benannte Blume.
B: von guter Zukunft (latein.)
Hyanzinth Bonaventura Longhin war der einzige Sohn von armen und frommen Bauersleuten, die auf Pachtland wirtschaften mussten. Gegen den Willen seines Vaters trat er 1880 unter dem Namen Andreas von Campodarsego im Kloster in Bassano del Grappa dem Kapuzinerorden bei. 1888 wurde zum Priester geweiht. 18 Jahren wirkte er dann als Lehrer und geistiger Führer der jungen Ordensleute. 1902 wurde er zum Minister der Ordensprovinz Venedig mit Sitz an der Kirche Santissimo Redentore ernannt, wo Kardinal Giuseppe Sarto - der spätere Papst Pius X. - auf ihn aufmerksam wurde. Der ernannte ihn 1904 zum Bischof von Treviso.
Als Bischof erlebte Andreas Hyanzinth Longhin die Jahre der sozialen und politischen Kämpfe zwischen Säkularen und
Katholiken, die Auseinandersetzungen zwischen dem Kongress und dem Diözesan-Sekretariat der Arbeit, Konflikte zwischen
Priestern und Laien über die Frage von deren Einbeziehung und schließlich die Anschuldigungen des Modernismus
durch
die Enzyklika Pius X.' Pascendi Dominici Gregis
, die Herde des Herrn weiden
, von 1907, der Zusammenfassung
aller Irrlehren
der Moderne. Als Bischof unterstütze Longhin den antimodernistischen Kampf von Pius X.: er reiste fünf
Jahre lang von Gemeinde zu Gemeinde, um zu predigen und seine Gemeindeglieder und Geistlichen von seinen Reformen zu
überzeugen.
Longhin reformierte das Priesterseminar, förderte Exerzitien für den KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., ermutigte Ordensgemeinschaften in seinem Bistum Niederlassungen zu errichten - deren Zahl stieg in seiner Zeit von 17 auf 36 in der Diözese Treviso -, arbeitete mit Laiengruppen in der katholischen Sozialbewegung und unterstützte das Recht der Arbeitnehmer, sich in der Kirche (!) zu organisieren.
Während der Luft-und Bodenangriffe, die Treviso im Ersten Weltkrieg zerstörten, blieb Bischof Longhin auf seinem Posten. Seine Priester bat er, Flüchtlingen zu helfen, auch wenn sie dafür ihre Gemeinden verlassen mussten. Longhin organisierte Hilfe für die Soldaten, die Verwundeten, die Kranken und Armen. Weil er sich mit keiner der Kriegsparteien verbünden wollte, wurde er mit mehreren seiner Priester ins Gefängnis geworfen. Nach seiner Entlassung kümmerte er sich um den Wiederaufbau in der Stadt und in den zerstörten 47 Gemeinden, wofür ihm ein Verdienstkreuz verliehen wurde. Nach dem Krieg bemühte er sich, die katholische Sozialbewegung als kirchliche Bewegung zu stärken: er bestand auf Gewaltlosigkeit und Treue zur Kirche; dies brachte ihn in Konflikt mit der wachsenden faschistischen Bewegung. 1920 unterstützte er eine christliche Gewerkschaftsbewegung.
Papst Pius X. ernannte Andreas Hyanzinth Longhin 1923 zum Apostolischen Visitator in Padua und 1927 in Udine ernannt mit der Aufgabe, die Einheit zwischen den kritischen Priestern und den Bischöfen jener Diözesen wieder herzustellen.
Im Oktober 1935 erlitt Longhin am Ende eines pastoralen Besuches in Salzano eine Hirnblutung, verlor sein Augenlicht und war gelähmt; nach fast einem halben Jahr des Leidens starb er. Sein Grab befand sich in der Krypta der Kathedrale in Treviso, anlässlich der Seliigsprechung wurden die Gebeine in eine Seitenkapelle übertragen.
Kanonisation: Andreas Hyanzinth Longhin wurde am 20. Oktober 2002 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Die Kirche
Santissimo Redentore in Venedig ist täglich
von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 3,50 € oder mit dem
Chorus-Pass
, gültig für 12 kostenpflichtige Kirchen in Venedig, er kostet 12 €. (2020)
Die Kathedrale in Padua ist werktags
von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 19 Uhr, sonntags von 8 Uhr bis 13 Uhr und von 16 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. (2021)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.06.2021
Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Andrea_Giacinto_Longhin - abgerufen am 20.07.2023
• https://catholicsaints.info/blessed-andrea-giacinto-longhin - abgerufen am 20.07.2023
• Infotafel in der Kathedrale in Treviso
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.