Johannes Angelikus
von Fiesole
italienischer Name: Giovanni, Ehrentitel: Fra Angelico
oder: Beato Angelico
Ordensname: Giovanni da Fiesole
Taufname: Guido di Pietro di Mugello
Gedenktag katholisch: 18. Februar
nicht gebotener Gedenktag im Dominikanerorden
Name bedeutet: G: nach Johannes dem Täufer
A: der Engelhafte (griech. - latein.)
Guido di Pietro wurde zunächst als Kunstmaler ausgebildet. Als Laie trat er 1417 ins
Kloster der
Dominikaner in Fiesole bei Florenz ein und nahm den Ordensnamen Johannes an, 1423
wurde er zum Priester geweiht. Angelico
wurde sein schon früh bezeugter Ehrentitel, oft auch lange vor der
Seligsprechung zu Beato Angelico
ergänzt.
Johannes lebte das dominikanische Ideal: abgesehen von Aufenthalten im damaligen Kloster an San Domenico in Foligno und in den Jahren zwischen 1408 und 1418 in Cortona lebte er in den Jahren 1441 bis 1445 in einem Filialkonvent des Klosters San Marco, der an der Kirche San Giorgio alla Costa jenseits des Arno in Florenz beheimatet war. Im Zeitraum von 1445 bis 1450 wirkte er in Rom und arbeitete für die Päpste Eugen IV. und Nikolaus V. im Vatikan. Ansonsten lebte er in seinem Kloster in Fiesole, das er 1450 bis 1453 auch als Prior leitete, bis er 1453 wieder im Auftrag des Papstes nach Rom ging. Das Angebot de Papstes, Bischof von Florenz zu werden, lehnte er ab.
Fra Angelico wurde der bedeutendste Maler des 15. Jahrhunderts. Seine künstlerischen Anfänge liegen in der Buchmalerei, stilistisch wurde er inspiriert von Gentile da Fabriano und Lorenzo Ghiberti. Die Demut der Dominikaner und zugleich heitere Weltoffenheit werden in seinen Werken durchstrahlt vom reinen Licht tiefen Glaubens.
Das erste nachweisbares Werk von Fra Angelico ist das Triptychon über Petrus „den Märtyrer” von 1425/28 im Konvent San Marco in Florenz; dort vollbrachte er auch seine wohl bedeutendste Arbeit, die mehr als 40 Fresken in den Zellen der Mönche, deren asketische Formgebung für deren Meditation bestimmt ist. Die Ausmalung der Kapellen für Papst Nikolaus V. im Vatikan ab 1445 entfaltete seine reichen formalen Möglichkeiten. In den Werken von Fra Angelico gewann die Innigkeit der mittelalterlichen religiösen Malerei ihren Höhepunkt, gleichzeitig entwickelte er durch Raumaufteilung und Farbgebung die frühe florentinische Renaissance weiter. Sein Stil erfuhr durch seine Werkstatt und selbständige Schüler, darunter Benozzo Gozzoli, weite Verbreitung.
Fra Angelico wurde in Rom in der Kirche Santa Maria sopra Minerva bestattet. In seinem Geburtsort Vicchio wurde ihm - nicht in seinem Geburtshaus - ein Museum eingerichtet.
Kanonisation:
Fra Angelico wurde am 3. Oktober 1982 von Papst
Johannes Paul II. seliggesprochen.
Patron
der Maler und christlichen Künstler
Die
Klosterkirche der
Dominikaner in Fiesole ist täglich von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 18 Uhr
geöffnet. (2020)
Die Kirche San Marco in Florenz ist täglich
von 10 Uhr bis 12.30 Uhr und von 16.30 Uhr bis 19 Uhr - mittwochs nur am Nachmittag - geöffnet; das angeschlossene Museum
ist täglich außer sonntags, aber auch am 2. und 4. Sonntag im Monat, von 8.15 Uhr bis 13.50 Uhr geöffnet, nach dem 2. und
4. Sonntag im Monat aber montags geschlossen; im Museum kostet der Eintritt 6 €. (2020)
Die Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom
ist täglich von 6.40 Uhr bis 19 Uhr, sonntags erst ab 8 Uhr, samstags und sonntags mit Pause von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr
geöffnet. (2017)
Das Museum in Vicchio ist sonntags von
10 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt - zusammen mit jenem für das Geburtshaus des
berühmten Giotto im selben Ort - 4 €. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualis10.06.2023Date -->
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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